Die Warnung vor dem Beschimpfen des Schöpfers

Dank gebührt Allâh, dem Erhabenen. Möge Allâh uns vor dem Begehen von Sünden beschützen. Derjenige, der von Gott rechtgeleitet wurde, wird nicht in die Irre gehen und derjenige, der von Gott in die Irre geleitet wurde, wird keine Rechtleitung finden. Ich bezeuge, dass es keinen Gott außer Allâh gibt, dem Einzigen, Der keinen Teilhaber hat und Dem nichts und niemand gleicht. Derjenige, Der keine Gestalt, keine Form und keine Glieder hat. Derjenige, Der kein Körper ist und keine Maße hat. Derjenige, Der ohne Ort existiert. Und ich bezeuge, dass unser geehrter, geliebter und großartiger Prophet Muhammad Diener und Gesandter Gottes ist. As-Salâtu und as-Salâmu für dich, o Gesandter von Allâh, und alle anderen Propheten.

Sodann, Diener Gottes, ich ermahne euch und mich zur Rechtschaffenheit.

Allâhu Ta^âlâ sagt in der Âyah 104 aus der Sûrah Âl ^Imrân:

﴿وَلتَكُن مِّنكُم أُمَّة يَدعُونَ إِلَى ٱلخَيرِ وَيَأمُرُونَ بِٱلمَعرُوفِ وَيَنهَونَ عَنِ ٱلمُنكَرِ وَأُوْلَٰئِكَ هُمُ ٱلمُفلِحُونَ ١٠٤﴾

Die Bedeutung lautet: Von euch soll eine Gemeinschaft zum Guten aufrufen, das Gute gebieten und das Schlechte verwerfen.

Verehrte Brüder im Islam, das Thema unserer Ansprache sollte in den Häusern der Menschen ankommen. Wir sollten mit Jung und Alt, weiblich und männlich darüber sprechen. Hierbei geht es um sehr üblen und eindeutigen Unglauben, der sich weit verbreitet hat, nämlich das Beschimpfen Gottes – Gott bewahre! Es ist etwas, das die Schmähung, Verachtung und Geringschätzung Gottes beinhaltet und weshalb das Herz rast und das Blut zum kocht. Verehrte Brüder im Islam, wer von uns wird nicht wütend, wenn seine Mutter oder sein Vater beschimpft wird?! Es ist eine große Sünde. Wie ist es dann, wenn der Schöpfer beschimpft wird? Wie ist es dann, wenn Allâh beschimpft wird? Wenn man das Beschimpfen der Mutter nicht wagen sollte, wie ist es dann mit dem Beschimpfen des Schöpfers der Mutter und ihres Kindes? Er hat uns erschaffen und so viele Gaben beschert, dass wir sie nicht aufzählen können. Er hat uns die Gesundheit, das Sehen, das Hören, das Sprechen und die Nahrung beschert. Er hat die Bäume, die Sträucher, die Früchte, das Obst, das Gemüse und das Vieh erschaffen. Er hat uns die Fähigkeit gegeben, schmecken, riechen und zu fühlen zu können. Er ist der Schöpfer der Flüsse und Meere. Er ließ uns Muslime sein und uns die islamische Religionslehre verstehen. Wie nur können es einige Menschen wagen, Allâh zu beschimpfen – Denjenigen, Der uns so viele Gaben beschert hat, dass wir sie nicht aufzählen können. Jeder von uns sollte über dieses Thema sprechen, also vor dem Beschimpfen Gottes warnen – unter Arbeitskollegen, unter Mitschülern und Studenten, in der Familie und bei den Nachbarn. So handeln wir gemäß der Âyah 110 aus der Sûrah Âl ^Imrân

﴿كُنتُم خَيرَ أُمَّةٍ أُخرِجَت لِلنَّاسِ تَأمُرُونَ بِٱلمَعرُوفِ وَتَنهَونَ عَنِ ٱلمُنكَرِ وَتُؤمِنُونَ بِٱللَّهِ﴾

Die Bedeutung lautet: Ihr seid die beste Gemeinschaft, die für die Menschen entstand; ihr gebietet das Gute, verwerft das Schlechte und glaubt an Allâh.

Seid gewarnt, denn Wortlaute wie z. B. „die Schwester deines Gottes“, „verflucht sei dein Gott“, „Kind Gottes“, „verflucht sei dein Schöpfer“ und „verflucht sei der Gott deines Gottes“ führen aus dem Islam heraus. Solche Wortlaute lassen keinen Interpretationsraum zu, da sie eindeutig sind. Solche Sätze führen aus dem Islam heraus, selbst wenn der Sprecher so etwas aus Wut oder Spaß sagen sollte. Sollte er in diesem Zustand sterben, dann stirbt er als Nichtmuslim. O Allâh, bitte schütze und verschone uns. O Allâh, o Schöpfer des Universums, bitte vergebe uns und sei uns gnädig.

Und wisst, dass derjenige, der den Unglauben übermittelt, ohne ihn gutzuheißen und ohne ihn zu akzeptieren, keinen Unglauben begeht. Al-Bukhâriyy überlieferte, dass der Gesandte Gottes ﷺ sagte:

قالَ اللهُ تعالَى شَتَمنِي ابنُ ءادَمَ ولَمْ يَكُنْ لَهُ ذلكَ، وأمَّا شَتْمُهُ إِيَّايَ فقولُهُ اتَّخَذَ اللهُ ولَدًا

Die Bedeutung lautet: Allâhu Ta^âlâ sagt: Ich wurde von Nachkommen Âdams beschimpft, jedoch steht es keinem zu. Die Beschimpfung war die Aussage „Allâh hat ein Kind.“

Verehrte Muslime, vernachlässigt das Gebieten des Guten und Verwerfen des Schlechten nicht. Seid vor dem Unglauben, wie z. B. dem Beschimpfen Gottes und dem Protest gegen ihn, gewarnt und warnt andere davor. Der Protest gegen Allâh und das Beschimpfen Gottes führen aus dem Islam heraus, hierfür gibt es viele Beispiele, wie z. B. die Aussagen einiger törichter Menschen „du treibst meinen Gott in den Wahnsinn“ und „du rückst meinen Gott“. Einige von ihnen sagen, wenn sie etwas verlieren „sogar Gott weiß nicht wo es ist“. Einige von ihnen sagen, wenn sie auf jemanden wütend sind „Wenn Gott vom Himmel herunterkommen würde, so könnte Er dich vor mir nicht retten“. Die letzte Aussage beinhaltet zwei Beispiele des Unglaubens: Im ersten Teil wird Allâh ein Platz zugeschrieben, jedoch ist der Glaube der Muslime, dass Allâh ohne Ort existiert; im zweiten Teil wird Allâh mit Schwäche und Unfähigkeit beschrieben. Das Verfluchen der islamischen Religion führt ebenfalls zum Austritt aus dem Islam. Wer sagt „Ich küsse deinen Gott“, der tritt ebenfalls aus dem Islam aus, weil das Küssen auf einen Körper zutrifft, jedoch ist Allâh kein Körper. Aussagen, die das Hassen Gottes bedeuten, führen auch aus dem Islam heraus. Ein weiteres Beispiel für den Unglauben ist die Aussage einiger Menschen „Verflucht sei der Himmel Gottes“, da es die Verachtung Gottes beinhaltet. Derjenige, der Muhammad verflucht und hiermit den Propheten meint, der tritt auch aus dem Islam aus. Dasselbe gilt für das Beschimpfen eines Propheten, ganz gleich welchen Propheten.

Zum Beschimpfen Gottes gehört, Ihm eine Richtung, einen Ort, das Sitzen, einen Körper, ein Abbild, Maße, Ähnlichkeit mit anderen, Unfähigkeit, Unwissenheit oder Bewegung zuzuschreiben. Allâh ist über all das vollkommen erhaben.

Verehrte Muslime, diese Angelegenheit ist sehr gefährlich. Wenn die Muslime es unterlassen, davor zu warnen, dann wird sich der Unglaube weiterverbreiten und vielleicht die eigenen Kinder erreichen, die dann denken würden, dass man hierfür keine Verantwortung trüge und es aus dem Islam nicht herausführen würde. Vielleicht richtet manch einer die Frage an uns: „Warum sprecht ihr darüber?“ Die Antwort ist: Die Kanzeln (Minbar) wurden zwecks des Gebieten des Guten und Verwerfen des Schlechten gemacht. Was könnte schon übler als der Unglaube sein? Sollten wir etwa schweigen, so wie andere es getan haben, damit sich der Unglaube noch mehr verbreitet? Wisst, dass dies nicht nur Aufgabe des Imam oder Schaykh ist, sondern eines jeden von uns, denn niemand von euch akzeptiert den Unglauben, also geht zu den Menschen hinaus und warnt sie vor dem Beschimpfen Gottes. Solltet ihr jemanden kennen, der solche abscheuliche Aussagen getätigt hat, dann fordert ihn auf, in den Islam zurückzukehren, indem er das Glaubensbekenntnis aufsagt – Ich bezeuge, dass es keinen Gott außer Allâh gibt und ich bezeuge, dass Muhammad der Gesandte Gottes ist. Ahmt darin die Gelehrten unserer Gemeinschaft nach, wie z. B. den Schâfti^îtischen Gelehrten an-Nawawiyy, den Hanafîtischen Gelehrten Badru r-Raschîd und den Mâlikîtischen Gelehrten al-Qâdî ^Iyâd – sie haben Werke verfasst, um vor den Aussagen, die aus dem Islam herausführen, zu warnen.

Verehrte Brüder im Islam, wisst, dass die Hölle so tief ist, dass ihr Grund sich in einer Tiefe von 70 Jahren befindet. In dieser Tiefe werden diejenigen bestraft, die nicht an Gott und nicht an die Propheten geglaubt haben. Seid gewarnt und warnt andere. Wir bitten Allâh darum, unseren Islam zu schützen und unsere Körperteile vor dem Begehen von Sünden zu schützen.

Dies dazu und ich bitte Allâh um Vergebung für euch und mich.

Die zweite Ansprache

Lob gebührt Allâh, dem über die Eigenschaften der Geschöpfe Erhabenen. Es gibt keinen Gott außer Allâh. Ihn einzig und allein beten wir aufrichtig an und wir gesellen Ihm keinen Teilhaber bei.

Lob gebührt Allâh, dem Schöpfer des Universums. As-Salâtu und as-Salâmu für unseren geehrten Propheten Muhammad und alle anderen Gesandten und Propheten. Möge die Liebe Gottes den Ehefrauen des Propheten ﷺ sowie den muslimischen Verwandten des Propheten, den rechtschaffenen Kalifen Abû Bakr, ^Umar, ^Uthmân und ^Aliyy, den rechtgeleiteten Gelehrten Abû Hanîfah, Mâlik, asch-Schâfi^iyy und Ahmad und den Heiligen (Awliyâ´) zuteilwerden.

Sodann Diener Gottes, ich fordere euch und mich zur Rechtschaffenheit auf und zur Furcht vor Allâh, dem Erhabenen und Allmächtigen.

Und wisst, dass Allâh euch zu etwas Wichtigem aufforderte. Er hat euch dazu aufgefordert, As-Salâtu was-Salâmu für den Propheten auszusprechen.

Allâh, der Erhabene, sagt in Sûratu l-´Ahzâb, Âyah 56:

﴿إِنَّ ٱللَّهَ وَمَلَٰئِكَتَهُۥ يُصَلُّونَ عَلَى ٱلنَّبِيِّ يَٰأَيُّهَا ٱلَّذِينَ ءَامَنُواْ صَلُّواْ عَلَيهِ وَسَلِّمُواْ تَسلِيمًا ٥٦﴾

Die Bedeutung lautet: Allâh gibt dem Propheten (Muhammad) einen höheren Rang und die Engel bitten Allâh darum, ihm einen höheren Rang zu geben. O ihr Gläubigen, bittet auch ihr Allâh darum, dem Propheten einen höheren Rang zu geben und seine Gemeinschaft vor dem zu schützen, was der Prophet für sie befürchtet.

O Allâh, gebe dem Propheten Muhammad und seinen Âl einen höheren Rang, so wie Du dem Propheten Ibrâhîm und seinen Âl einen hohen Rang gegeben hast. Und gebe dem Propheten Muhammad und seinen Âl Segen, so wie Du dem Propheten Ibrâhîm und seinen Âl Segen gegeben hast. Du bist Derjenige, Der mit vollkommener Macht und Gnade beschrieben wird und Derjenige, Der das Recht hat, gepriesen zu werden. Allâh, der Erhabene, sagt im edlen Qur´ân:

﴿يَٰأَيُّهَا ٱلنَّاسُ ٱتَّقُواْ رَبَّكُم إِنَّ زَلزَلَةَ ٱلسَّاعَةِ شَيءٌ عَظِيم ١ يَومَ تَرَونَهَا تَذهَلُ كُلُّ مُرضِعَةٍ عَمَّا أَرضَعَت وَتَضَعُ كُلُّ ذَاتِ حَملٍ حَملَهَا وَتَرَى ٱلنَّاسَ سُكَٰرَىٰ وَمَا هُم بِسُكَٰرَىٰ وَلَٰكِنَّ عَذَابَ ٱللَّهِ شَدِيد ٢﴾

Die Bedeutung lautet: O ihr Menschen, seid von den Rechtschaffenen. Gewiss, am Tag des Jüngsten Gerichts werden gewaltige Ereignisse geschehen. An jenem Tag würde jede stillende Mutter ihren Säugling vergessen, jede Schwangere würde verlieren, was sie trägt und die Menschen werden für betrunken gehalten, obwohl sie es nicht sind, doch die Bestrafung Gottes ist sehr hart.

O Allâh, wir bitten Dich, unser Bittgebet zu erfüllen, uns unsere Sünden und Fehler zu vergeben, uns zu den Rechtgeleiteten gehören zu lassen und nicht zu denjenigen, die in die Irre gegangen sind. O Allâh, wir bitten Dich, unsere Sorgen und unseren Kummer von uns zu nehmen und uns vor dem zu schützen, was wir befürchten.

Diener Gottes, Allâh fordert zur Gerechtigkeit, zu gutem Verhalten und zur Aufrechterhaltung der verwandtschaftlichen Beziehungen auf und Er verbietet die Schandtaten, das Schlechte und die Ungerechtigkeit. Dies ist eine Ermahnung, auf dass ihr nachdenken möget. Verrichtet die Pflichten und unterlasst die Sünden, bittet Gott um Vergebung und vertraut auf Gott, seid rechtschaffen und Er wird eure Sorgen und Bedrängnis von euch nehmen. Aqimi s-Salâh! (Sag die Iqâmah auf)