Die Glaubenslehre von at-Tahâwiyy

Lob gebührt Allâh. Wir preisen Ihn, bitten Ihn um Unterstützung, Rechtleitung und Vergebung. Möge Allâh uns vor dem Begehen von Sünden beschützen. Ich bezeuge, dass es keinen Gott außer Allâh gibt, dem Einzigen, Der keinen Teilhaber hat und Dem nichts und niemand gleicht. Und ich bezeuge, dass Muhammad Diener und Gesandter Gottes ist. Er überbrachte die Botschaft und ermahnte die Gemeinschaft, möge Allâh ihn mehr als alle anderen Propheten belohnen. O Allâh, gebe dem Propheten Muhammad sowie seinen Âl und seinen Gefährten einen höheren Rang. Sodann, Diener Gottes, ich ermahne euch und mich zur Rechtschaffenheit. Allâh sagt in Sûratu Âli ^Imrân, Âyah 193:

﴿رَّبَّنَا إِنَّنَا سَمِعنَا مُنَادِيا يُنَادِي لِلإِيمَٰنِ أَن ءَامِنُواْ بِرَبِّكُم فََامَنَّا رَبَّنَا فَٱغفِر لَنَا ذُنُوبَنَا وَكَفِّر عَنَّا سَيَِّاتِنَا وَتَوَفَّنَا مَعَ ٱلأَبرَارِ ١٩٣

Die Bedeutung lautet: Unser Schöpfer, wahrlich, wir hörten einen Rufer, der zum Glauben aufrief (er sagte): Glaubt an euren Schöpfer! Daraufhin haben wir den Glauben angenommen, unser Schöpfer; so vergib uns unsere Sünden, tilge unsere Missetaten und lass uns als Rechtschaffene sterben.

Brüder im Islam, wisst, dass Allâh Seinen Dienern befohlen hat, an Seine Einzigkeit zu glauben und Ihn anzubeten und dass die Richtigkeit des Glaubens für die Gültigkeit der Anbetung unbedingt notwendig ist. Aus diesem Grund und aufgrund der Dringlichkeit dessen haben die Gelehrten – sowohl früher als auch heute – wichtige Werke über die islamische Glaubenslehre verfasst. Zu den bekanntesten Werken dieser besonderen Lehre gehört das Werk „al-^Aqîdah at-Tahâwiyyah“ (die Glaubenslehre von at-Tahâwiyy). Der Verfasser ist der Imâm Ahmad Ibn Salâmah – ein großer Gelehrter aus der Hanafîtischen Rechtsschule, bekannt als Imâm Abû Dja^far at-Tahâwiyy. Er wurde im Jahr 229 n. H. geboren und ist im Jahr 321 n. H. verstorben; sein berühmtes Grab im Ort al-Qarâfah wird bis heute besucht. Dies bedeutet, er gehörte zu den geehrten Salaf, d. h. den Muslimen aus den ersten drei Jahrhunderten nach der Auswanderung, die im folgenden Hadîth gelobt wurden.

خَيْرُ القُرونِ قَرْنِي ثُمَّ الّذِينَ يَلُونَهُمْ ثُمَّ الذينَ يَلُونَهُمْ

Die Bedeutung lautet: Die besten Jahrhunderte sind mein Jahrhundert und dann das danach und dann das danach. [Überliefert von at-Tirmidhiyy, erzählt von ^Imrân Ibn al-Husayn]

Heute erwähnen wir einige Auszüge aus der Glaubenslehre von Imâm at-Tahâwiyy, der für seine Vertrauenswürdigkeit bekannt war und ein hohes Ansehen genoss. Hinsichtlich der Erhabenheit Gottes über Ähnlichkeit mit den Geschöpfen: Er (d. h. Allâh) ist über Grenzen, Enden, Seiten, Glieder und Organe erhaben. Die sechs Richtungen umfassen Ihn nicht, denn dies gehört zu den Eigenschaften der Geschöpfe. Dadurch, dass er verneint hat, dass Allâh Grenzen, Enden oder Seiten hätte, hat er bestätigt, dass Allâh kein Körper ist, kein Volumen hat, keine Menge ist und keine Seiten – rechts oder links – hat. Derselbe Inhalt steckt in seiner Verneinung der Körperteile und Organe in Bezug auf Allâh, denn Körperteile und Organe hat derjenige, der ein Körper ist. Zudem hat er eindeutig erklärt, dass Allâh kein Körper ist und ohne Ort existiert, indem er gesagt hat ‚die sechs Richtungen umfassen Ihn nicht, denn dies gehört zu den Eigenschaften der Geschöpfe‘, denn ein Ort ist etwas, der von etwas, das eine Größe hat, eingenommen wird. Dadurch, dass er verneint hat, dass die sechs Richtungen Allâh umgeben – oben, unten, rechts, links, vorne, hinten –, hat er auch bestätigt, dass Allâh keine Leere eingenommen hat. Fazit ist: Allâh ist keine Menge und ist in keiner Richtung, denn dies trifft auf die Geschöpfe zu.

Bruder im Islam, dies ist der Glaube der geehrten Salaf, so nimm dich in Acht, von anderen getäuscht zu werden und einen Glauben anzunehmen, der zwar als Glaube der geehrten Salaf verbreitet wird, jedoch im Widerspruch hierzu steht.

Dies dazu und ich bitte Allâh um Vergebung für euch und mich.

Die zweite Ansprache:

Lob gebührt Allâh. Wir preisen Ihn, bitten Ihn um Unterstützung, Rechtleitung und Vergebung. Möge Allâh uns vor dem Begehen von Sünden beschützen. As-Salâtu was-Salâmu für unseren geehrten Propheten Muhammad sowie für alle anderen Propheten.

Sodann, Diener Gottes, ich ermahne euch und mich zur Rechtschaffenheit.

O Allâh, wir bitten Dich, unser Bittgebet zu erfüllen, uns unsere Sünden und Fehler zu vergeben, uns zu den Rechtgeleiteten gehören zu lassen und nicht zu denjenigen, die in die Irre gegangen sind. O Allâh, wir bitten Dich, unsere Sorgen und unseren Kummer von uns zu nehmen und uns vor dem zu schützen, was wir befürchten.

Diener Gottes, Allâh fordert zur Gerechtigkeit, zu gutem Verhalten und zur Aufrechterhaltung der verwandtschaftlichen Beziehungen auf und Er verbietet die Schandtaten, das Schlechte und die Ungerechtigkeit. Dies ist eine Ermahnung, auf dass ihr nachdenken möget. Aqimi s-Salâh! (Sag die Iqâmah auf)