Die großen Anzeichen für den Tag des Jüngsten Gerichts

Dank gebührt Allâh, dem Erhabenen. Wir preisen Ihn, bitten Ihn um Unterstützung, Rechtleitung und Vergebung. Möge Allâh uns vor dem Begehen von Sünden beschützen. Derjenige, der von Gott rechtgeleitet wurde, wird nicht in die Irre gehen und derjenige, der von Gott in die Irre geleitet wurde, wird keine Rechtleitung finden. Ich bezeuge, dass es keinen Gott außer Allâh gibt, dem Einzigen, Der keinen Teilhaber hat und Dem nichts und niemand gleicht. Und ich bezeuge, dass unser geehrter, geliebter und großartiger Prophet Muhammad Diener und Gesandter Gottes ist. Er überbrachte die Botschaft und ermahnte die Gemeinschaft, möge Allâh ihn mehr als alle anderen Propheten belohnen. O Allâh, gebe dem Propheten Muhammad und seinen Âl einen höheren Rang, so wie Du dem Propheten Ibrâhîm und seinen Âl einen hohen Rang gegeben hast. Und gebe dem Propheten Muhammad und seinen Âl Segen, so wie Du dem Propheten Ibrâhîm und seinen Âl Segen gegeben hast. Du bist Derjenige, Der mit vollkommener Macht und Gnade beschrieben wird und Derjenige, Der das Recht hat, gepriesen zu werden.

Sodann, Diener Gottes, ich fordere euch und mich zur Rechtschaffenheit auf und zur Furcht vor Allâh. Gewiss, der Tag des Jüngsten Gerichts ist nah. Allâhu Ta^âlâ sagt in der Sûrah al-Qamar, Âyah 1:

﴿اقتربت الساعة وانشق القمر﴾

Die Bedeutung lautet: Der Tag des Jüngsten Gerichts ist nah und der Mond hat sich gespalten.

Am Tag des Jüngsten Gerichts wird einem die Rechtschaffenheit nutzen.

Brüder im Islam, wisst, dass der Tag des Jüngsten Gerichts erst dann anbrechen wird, wenn bestimmte Anzeichen geschehen sind. Wie aus einem Hadîth zu entnehmen ist, sind diese Anzeichen zehn, die als „die großen Anzeichen für den Tag des Jüngsten Gerichts“ bezeichnet werden. Diese sind: Das Freikommen des Dadjdjâl, das Herabkommen des Masîh ^Îsâ (zu Dt. Jesus), Sohn von Maryam, das Freikommen der beiden Völker namens Ya‘djûdj und Ma’djûdj (zu Dt. Gok und Magok), das Aufgehen der Sonne im Westen, das Erscheinen der Dâbbatu l-‘Ard, die Ausbreitung eines bestimmten Rauches, drei Erdspaltungen und das Ausbrechen eines Feuers in einer Ortschaft im Jemen namens ^Adan.

Was den Dadjdjâl betrifft, so ist dieser ein Mensch. Scheinbar gehört er zu den Nachkommen des Propheten Ya^qûb. In einem Zeitraum von anderthalb Jahren wird er mit der Allmacht Gottes die gesamte Erde durchqueren. Ausgenommen sind jedoch die Städte Makkah und Madînah. Diese wird er nicht betreten können, denn die Engel werden ihn daran hindern. Der Dadjdjâl wird zu einer Zeit freikommen, die von Hunger und Dürre geprägt sein wird, und behaupten, Gott zu sein. Diejenigen, die ihn befolgen werden, werden gesättigt sein.

So wird Allâh ihn für einige Geschöpfe Unheil sein lassen. Die Gläubigen hingegen werden ihn verleugnen und ihn nicht befolgen, jedoch werden sie hungern. Allâh wird ihnen jedoch aufgrund ihrer Gottespreisung helfen. Das bedeutet, dass die Gottespreisung die Stelle des Essens einnehmen wird, sodass ihr Hunger ihnen nicht schaden wird. Gewiss, der Prophet ﷺ warnte seine Gemeinschaft vor dem Dadjdjâl und seinem Übel und beschrieb ihn ihr, auf dass sie ihn erkennt. Zu seiner Beschreibung gehört, dass er auf einem Auge blind ist. Eines seiner Augen ragt hervor, wie eine Traubenbeere, das zweite Auge ist verschlossen. Daher wird er al-‘A^war ad-Dadjdjâl genannt. Der Prophet ﷺ berichtete, dass Allâh durch den Dadjdjâl einiges Außergewöhnliches geschehen lassen wird, welches eine Plage für die Diener darstellt, damit diese wissen, wer zu den Rechtgeleiteten und wer zu den Irregegangenen gehört. Zu dem Erstaunlichen, welches ihm geschehen wird, gehört, dass er einen Gläubigen, der ihn verleugnen wird – wobei er ihm seine Verleugnung offen bekunden wird –, zweiteilen und ihn anschließend wiederbeleben wird. Dieser Gläubige wird jedoch sagen: „Dies hat lediglich zu einer tiefergehenden Verleumdung meinerseits dir gegenüber geführt.“ Zum Erstaunlichen, was Allâh ihm geben wird, gehört ebenso, dass er zwei Flüsse mit sich haben wird, wobei der eine aus Wasser bestehen und er über ihn behaupten wird, sein Paradies zu sein, und der andere Fluss aus Feuer bestehen und er über ihn behaupten wird, seine Hölle zu sein. Der Gesandte Gottes ﷺ hat berichtet, dass jener Fluss aus Feuer kühl und angenehm für die Gläubigen sein wird und jener Fluss aus Wasser hingegen Feuer für sie sein wird. Der Dadjdjâl wird nach seinem Freikommen 40 Tage auf der Welt verweilen, wobei der erste Tag wie ein Jahr sein wird, der zweite wie ein Monat, der dritte wie eine Woche und die restlichen Tage wie normale Tage. Möge Allâh uns vor seinem Unheil bewahren und uns im Islam verharren lassen! In den letzten Tagen des Dadjdjâl wird ^Îsâ, ^Alayhi s-Salâm, herabsteigen. Er lebt zurzeit im zweiten Himmel, in den er erhoben wurde, als ihn damals die Nichtmuslime töten wollten. Gemäß den Überlieferungen wird er an einem weißen Leuchtturm östlich von Damaskus herabkommen. Der Dadjdjâl wird ihm in Palästina begegnen, wo ihn der Prophet ^Îsâ in einem Dorf namens Bâbu Ludd töten wird. So wird ^Îsâ, ^Alayhi s-Salâm, nach der Gesetzgebung des Propheten Muhammad ﷺ herrschen und die Muslime werden nach dem Aussterben der Völker Ya’djûdj und Ma’djûdj in Wohlstand und Sicherheit leben. Das, was sich an Gold im Erdinneren befindet, wird an die Oberfläche gelangen, sodass aufgrund des Reichtums kein Mensch, der eine Spende benötigt, aufzufinden sein wird. Möge Allâh uns die Gesellschaft des Propheten ^Îsâ bescheren!

Was Ya’djûdj und Ma’djûdj betrifft, verehrte Brüder, so sind diese zwei Menschenvölker, die allesamt nicht an Allâh und an Seinen Gesandten glauben. Ihr Aufenthaltsort ist den Menschen unbekannt, doch gewiss befinden sie sich an einem Ort auf der Erde. Es war der große Heilige namens Dhu l-Qarnayn, der, durch die Gabe Gottes, eine Barriere um sie herum erbaute und sie damit von den Menschen ferngehalten hat, sodass sie weder zu uns noch wir zu ihnen gelangen können. Keiner von ihnen stirbt, bevor er nicht tausend an Nachkommen hat. Verehrte Brüder, diese Barriere wurde zwischen zwei Bergen errichtet und besteht aus Eisen, überzogen von geschmolzenem Kupfer. Kein Mensch ist in der Lage, diesen Berg unter gewöhnlichen Umständen zu erklimmen. Diese beiden Völker versuchen jedoch tagtäglich, diesen Berg zu durchbrechen, doch es gelingt ihnen nicht und sie sagen jeden Tag nach langer Tätigkeit: „Morgen fahren wir fort.“ Wenn sie am nächsten Tag zurückkehren, finden sie die Stelle, die sie am vorhergehenden Tag geöffnet haben, wieder geschlossen vor. Dieses Ereignis wiederholt sich tagtäglich, bis sie eines Tages sagen werden: „So Gott will, fahren wir morgen fort.“ Wenn sie dann am folgenden Tag zurückkehren, werden sie die Stelle so vorfinden, wie sie sie hinterlassen haben und werden mit dem Durchbrechen fortfahren, bis sie schließlich die Barriere überwinden und zum Vorschein treten. Zu jener Zeit wird Hunger herrschen und die Menschen werden nicht die Macht haben, sich gegen sie zu stellen. Dann werden der Prophet ^Îsâ, ^Alayhi s-Salâm, und einige Menschen – auf dem Berg Tûr – Allâh um die Vernichtung dieser beiden Völker bitten. Allâh wird diese beiden Völker mit Würmern belasten, diese werden sich durch deren Hälse fressen und sie töten. Der Gestank, der aus ihren Leichen austreten wird, wird sich über die gesamte Erde ausbreiten, sodass die Muslime Allâh um Erlösung von diesem Gestank bitten werden. Daraufhin wird Allâh Vögel entsenden, die ihre Leichen greifen und ins Meer befördern werden. Dem wird Regen folgen, der ihre letzten Spuren ins Meer spülen wird. So werden die Menschen von ihrem Schaden erlöst werden und in der Zeit von ^Isâ, ^Alayhi s-Salâm, in Wohlstand leben. ^Îsâ, der Sohn von Maryam, wird – nachdem er stirbt – in der Nähe des Propheten Muhammad ﷺ beigesetzt werden.

Verehrte Brüder, der Tag des Jüngsten Gerichts wird erst dann anbrechen, wenn alle zehn großen Anzeichen vollständig aufgetreten sind. So gehört zu den Anzeichen, die danach geschehen werden, das Aufgehen der Sonne im Westen und das Erscheinen von Dâbbatu l-´Ard, die den Gläubigen mit einem Zeichen versehen wird, das darauf deutet, dass dieser ein Gläubiger ist; und denjenigen, der nicht an Gott und an Seinen Gesandten glaubt, mit einem Zeichen versehen wird, das darauf deutet, dass dieser ein Nichtgläubiger ist. Die Reue wird von jenem Zeitpunkt an nicht mehr akzeptiert. Beide Anzeichen werden an ein- und demselben Tag geschehen; zwischen der Morgen- und der Duhâ-Zeit. Zu den Anzeichen gehört ebenfalls das Herabkommen eines Rauches, der sich über die gesamte Erde ausbreiten wird. Diejenigen, die nicht an Allâh und an Seinen Gesandten glauben, werden – an diesem Rauch – beinahe sterben. Den Gläubigen wird dieser lediglich wie eine Erkältung vorkommen. Es werden zudem drei Erdspaltungen geschehen, sodass die Erde diejenigen, die sich auf ihr befinden, verschlingen wird. Eine Erdspaltung wird im Osten, eine im Westen und eine auf der Arabischen Halbinsel geschehen. Des Weiteren gehört zu den großen Anzeichen für den Tag des Jüngsten Gerichts das Auftreten eines Feuers aus der ^Adan-Region im Jemen, welches die Menschen in den Westen treiben wird. Das Ende des weltlichen Menschenlebens wird jedoch über diejenigen hereinbrechen, die nicht an Allâh und an Seinen Gesandten glauben. Die Gläubigen hingegen werden 100 Jahre zuvor gestorben sein. Die Nichtmuslime werden sich in diesen 100 Jahren vermehren und das Ende des weltlichen Menschenlebens wird dann hereinbrechen. Möge Allâh euch und mich im Islam verharren lassen und uns die Gabe bescheren, gute Taten zu verrichten und die Reue zu vollziehen, bevor der Tod uns ereilt.

Dies dazu und ich bitte Allâh für euch und mich um Vergebung.

Die zweite Ansprache:

Dank gebührt Allâh, dem Erhabenen. Wir preisen Ihn, bitten Ihn um Unterstützung, Rechtleitung und Vergebung. Möge Allâh uns vor dem Begehen von Sünden beschützen. Derjenige, der von Gott rechtgeleitet wurde, wird nicht in die Irre gehen und derjenige, der von Gott in die Irre geleitet wurde, wird keine Rechtleitung finden. As-Salâtu was-Salâmu für den Propheten Muhammad und für alle anderen Propheten.

Sodann, Diener Gottes, ich fordere euch und mich zur Rechtschaffenheit auf und zur Furcht vor Allâh, dem Erhabenen und Allmächtigen.

Und wisset, dass Allâh euch zu etwas Wichtigem aufforderte. Er hat euch dazu aufgefordert, As-Salâtu was-Salâmu für den Propheten auszusprechen.

Allâh, der Erhabene, sagt in Sûratu l-´Ahzâb, Âyah 56:

﴿إِنَّ اللَّهَ وَمَلَائِكَتَهُ يُصَلُّونَ عَلَى النَّبِيِّ يَا أَيُّهَا الَّذِينَ آمَنُوا صَلُّوا عَلَيْهِ وَسَلِّمُوا تَسلِيمًا﴾

O Allâh, gebe dem Propheten Muhammad und seinen Âl einen höheren Rang, so wie Du dem Propheten Ibrâhîm und seinen Âl einen hohen Rang gegeben hast. Und gebe dem Propheten Muhammad und seinen Âl Segen, so wie Du dem Propheten Ibrâhîm und seinen Âl Segen gegeben hast. Du bist Derjenige, Der mit vollkommener Macht und Gnade beschrieben wird und Derjenige, Der das Recht hat, gepriesen zu werden. Allâh, der Erhabene, sagt im heiligen Qur´ân:

﴿يَا أَيُّهَا النَّاسُ اتَّقُوا رَبَّكُمْ إِنَّ زَلْزَلَةَ السَّاعَةِ شَىْءٌ عَظِيمٌ * يَوْمَ تَرَوْنَهَا تَذْهَلُ كُلُّ مُرْضِعَةٍ عَمَّا أَرْضَعَتْ وَتَضَعُ كُلُّ ذَاتِ حَمْلٍ حَمْلَهَا وَتَرَى النَّاسَ سُكَارَى وَمَا هُمْ بِسُكَارَى وَلَكِنَّ عَذَابَ اللَّهِ شَدِيدٌ﴾

Die Bedeutung lautet: O ihr Menschen, seid von den Rechtschaffenen. Gewiss, am Tag des Jüngsten Gerichts werden gewaltige Ereignisse geschehen. An jenem Tag würde jede stillende Mutter ihren Säugling vergessen, jede Schwangere würde verlieren, was sie trägt und die Menschen werden für betrunken gehalten, obwohl sie es nicht sind, doch die Bestrafung Gottes ist sehr hart.

O Allâh, wir bitten Dich, unser Bittgebet zu erfüllen, uns unsere Sünden und Fehler zu vergeben, uns zu den Rechtgeleiteten gehören zu lassen und nicht zu denjenigen, die in die Irre gegangen sind. O Allâh, wir bitten Dich, unsere Sorgen und unseren Kummer von uns zu nehmen und uns vor dem zu schützen, was wir befürchten.

Diener Gottes, Allâh fordert zur Gerechtigkeit, zu gutem Verhalten und zur Aufrechterhaltung der verwandtschaftlichen Beziehungen auf und Er verbietet die Schandtaten, das Schlechte und die Ungerechtigkeit. Dies ist eine Ermahnung, auf dass ihr nachdenken möget. Verrichtet die Pflichten und unterlasst die Sünden, bittet Gott um Vergebung und vertraut auf Gott, seid rechtschaffen und Er wird eure Sorgen und Bedrängnis von euch nehmen. Aqimi s-Salâh! (Sag die Iqâmah auf)