Dank gebührt Allâh, dem Erhabenen. Möge Allâh uns vor dem Begehen von Sünden beschützen. Derjenige, der von Gott rechtgeleitet wurde, wird nicht in die Irre gehen und derjenige, der von Gott in die Irre geleitet wurde, wird keine Rechtleitung finden. Ich bezeuge, dass es keinen Gott außer Allâh gibt, dem Einzigen, Der keinen Teilhaber hat und Dem nichts und niemand gleicht. Derjenige, Der keine Gestalt, keine Form und keine Glieder hat. Derjenige, Der kein Körper ist und keine Maße hat. Derjenige, Der ohne Ort existiert. Und ich bezeuge, dass unser geehrter, geliebter und großartiger Prophet Muhammad Diener und Gesandter Gottes ist. As-Salâtu und as-Salâmu für dich, o Gesandter von Allâh, und alle anderen Propheten.
Sodann, Diener Gottes, ich ermahne euch und mich zur Rechtschaffenheit.
Allâhu Ta^âlâ sagt in der Sûrah al-Baqarah, Âyah 183:
﴿يَا أَيُّهَا الَّذِينَ ءامَنُوا كُتِبَ عَلَيْكُمُ الصِّيَامُ كَمَا كُتِبَ عَلَى الَّذِينَ مِنْ قَبْلِكُمْ لَعَلَّكُمْ تَتَّقُونَ (183)﴾
Die Bedeutung lautet: O ihr Gläubigen, vorgeschrieben ist euch das Fasten, wie es denjenigen vor euch vorgeschrieben war.
Verehrte Brüder, Ramadân – der beste Monat – nähert sich uns, der Monat, in dem der gesamte Qur´ân von der wohlverwahrten Tafel in den ersten Himmel herabgesandt wurde. Der Monat des Segens und Wohlgefallens; der Monat, in dem man besonders auf die Unterlassung der schlechten Taten achtet; der Monat der Vermehrung des Guten und der guten Handlungen und der Vorbereitung auf das Jenseits; ein Monat, der reich an Segen, Vergebung und Schutz vor der Hölle ist, wie es der Gesandte Gottes ﷺ berichtete.
Brüder im Islam, das Fasten im Monat Ramadân gehört zu den besten und höchsten Taten und ist eines der wichtigsten Angelegenheiten im Islam, wie es aus dem folgenden Hadîth hervorgeht. Imâm al-Bukhâriyy und Imâm Muslim überlieferten, dass der Gesandte Gottes ﷺ sagte:
بُنِيَ الإِسلامُ على خَمْسٍ اﻫ
Die Bedeutung lautet: Die fünf höchsten Gebote des Islam sind: …
Dabei zählte er u. a. das Fasten im Monat Ramadân auf.
Allâhu Ta^âlâ sagt in der Sûrah al-Baqarah, Âyah 185:
﴿شَهْرُ رَمَضَانَ الَّذِي أُنْزِلَ فِيهِ الْقُرْءانُ هُدًى لِلنَّاسِ وَبَيِّنَاتٍ مِنَ الْهُدَى وَالْفُرْقَانِ فَمَنْ شَهِدَ مِنْكُمُ الشَّهْرَ فَلْيَصُمْهُ (185)﴾
Die Bedeutung lautet: Der Monat Ramadân ist der Monat, in dem der gesamte Qur’ân herabgesandt wurde (von der wohlverwahrten Tafel in den ersten Himmel und anschließend wurde er nach und nach dem Propheten Muhammad ﷺ offenbart). Derjenige, der in diesem Monat lebt, muss fasten.
Allâhu Ta^âlâ befahl darin den Verantwortlichen, die diesen Monat erleben, diesen zu fasten. Somit ist ihnen auferlegt, diesen Monat und keinen anderen Monat zu fasten. Der Gesandte Gottes ﷺ zeigte auf, wie der Beginn und das Ende des Monats festgelegt werden.
Brüder im Islam, wie geschieht die Festlegung des Beginns des Monats Ramadân gemäß dem, was der Gesandte Gottes ﷺ uns aufzeigte? Hört es von mir! Der Imâm Mâlik überlieferte im Werk „al-Muwatta´“, dass der Gesandte Gottes ﷺ sagte:
لا تَصومُوا حتَّى تَرَوُا الهِلالَ ولا تُفْطِرُوا حتّى تَرَوْهُ فإِنْ غُمَّ عليكُمْ فأَكْمِلُوا العِدَّةَ ثَلاثِين اﻫ
Die Bedeutung lautet: Beginnt mit dem Fasten des Monats Ramadân nicht, bis ihr die neue Mondsichel seht und beendet das Fasten des Monats Ramadân nicht, bis ihr die neue Mondsichel seht; und sollte die neue Mondsichel nicht zu sehen sein, dann vervollständigt den Monat zu 30 Tagen.
Brüder im Islam, somit ist die Festlegung des Beginns eines jeden Monats von der Sichtung der neuen Mondsichel abhängig. Die Festlegung ist abhängig von der Sichtung der Mondsichel des Monats Ramadân und nicht von der Berechnung der Astronomen. Sie ist abhängig von der Sichtung der neuen Mondsichel nach Sonnenuntergang des 29. Scha^bân.
Was machen wir, wenn die neue Mondsichel an diesem Tag nach Sonnenuntergang z. B. aufgrund von Wolken nicht zu sehen ist? Der Gesandte Gottes ﷺ unterließ keine Aufzeigung, auf die die Gemeinschaft angewiesen ist, so sagte er sinngemäß: „und sollte die neue Mondsichel nicht zu sehen sein, dann vervollständigt den Monat (Scha^bân) zu 30 Tagen.“
So ist die islamische Gesetzgebung. So zeigte der Gesandte Gottes ﷺ dieses von Allâh auferlegte Gesetz auf. Diese Methode lernten die Muslime vom Gesandten Gottes ﷺ und setzen sie – seit seiner Zeit bis in unsere heutige Zeit – um. Diese Methode basiert auf das Ausschauhalten nach der Mondsichel in den Städten, Dörfern und Regionen. Derjenige, der in den Ländern der Muslime lebt, kennt es, wie die Menschen an Orten zusammenkommen, an denen man eine freie Sicht hat, und eine Kanonenkugel abfeuern oder auf den Berggipfeln Feuer entfachen, wenn die Mondsichel gesichtet wurde, sodass man dadurch vernimmt, dass der gesegnete Monat Ramadân bzw. der Festtag begonnen hat.
Dies sind schöne Traditionen, deren Ursprünge aus der Zeit der edlen Gefährten stammen und von den Gelehrten der darauffolgenden Jahrhunderte übernommen wurden und auf die die rechtschaffenen Muslime überall auf der Erde geachtet haben, daran teilzunehmen.
Darüber hinaus haben die Gelehrten der vier Rechtsschulen diese Angelegenheit fest verankert und wiesen darauf hin, dass die Festlegung des Beginns des Monats Ramadân dadurch erfolgt, dass nach dem Sonnenuntergang des 29. Scha^bân nach der Mondsichel Ausschau gehalten wird; sollte sie gesichtet werden, dann ist der darauffolgende Tag der 1. Ramadân und wenn sie nicht gesichtet wird, dann ist der darauffolgende Tag der 30. Scha^bân und somit ist der Tag danach der Erste des Monats Ramadân.
Diese Gelehrten zeigten auf, dass es nicht erlaubt ist, sich dabei auf die Aussage der Astronomen zu verlassen und dass deren Aussage nicht anerkannt wird, um den Beginn und das Ende des Fastenmonats zu bestimmen. Diesbezüglich sagte der al-Hâfidh an-Nawawiyy in seinem Werk „al-Madjmû^“: „Die Aussage derer, die den Beginn und das Ende eines Monats berechnen, wird durch den in Sahîh Muslim und Sahîh al-Bukhâriyy überlieferten Hadîth abgelehnt:
إنَّا أُمَّةٌ أُمِّيَّةٌ لا نَحْسُبُ ولا نَكْتُبُ الشَّهْرُ هَكذَا وَهَكذَا صُومُوا لِرُؤْيَتِهِ وَأَفْطِرُوا لِرُؤْيَتِهِ فَإِنْ غُمَّ عَلَيْكُمْ فَأَكْمِلُوا عِدَّةَ شَعْبَانَ ثَلاثِين اﻫ
Die Bedeutung lautet: „Wir sind eine Gemeinschaft, die den Monatsanfang und das Monatsende nicht basierend auf Berechnung oder Schriften sondern auf optisches Ausschauen festlegt. Der Mondmonat hat entweder 29 oder 30 Tage. Der Beginn und das Ende des Monats Ramadân wird durch das Sichten der Mondsichel festgestellt. Wenn die Mondsichel nicht zu sichten ist, wird der Monat Scha^bân auf 30 Tage vervollständigt.
In dem Buch „Radd al-Muhtâr ^Alâ ad-Durr al-Mukhtâr“ des hanafîtischen Gelehrten Ibn ^Âbidîn heißt es: „Die Aussage der Astronomen für die Festlegung des Beginns des Monats Ramadân wird nicht anerkannt. Sogar geht aus dem Buch der hanafîtischen Gelehrten „al-Mi^râdj“ hervor, dass ihre Aussage mit Übereinstimmung nicht anerkannt wird.“ In dem Buch „Ikhtilâf al-^Ulamâ´“ steht: „Die Gelehrten der vier Rechtsschulen sind sich einig, dass die Berechnung der Astronomen zur Festlegung des Beginns des Fastenmonats nicht anerkannt wird – weder der Astronom noch der Nichtastronom darf sich danach richten. Die Festlegung des Beginns des Monats Ramadân geschieht durch die Sichtung der Mondsichel oder durch Vervollständigung des Monats.“
Die Gelehrten dieser Gemeinschaft entnahmen diese Gesetzgebung den Worten des Gesandten Gottes ﷺ, denn nach den Worten des wahrhaftigen Propheten hat jede widersprechende Aussage keine Anerkennung. Und so Gott will, werden wir von der Methode des Gesandten Gottes ﷺ nicht ablassen und den Berechnungen der Astronomen nicht folgen, um den Beginn des Fastenmonats und des Festtages festzulegen, was auch immer diese sagen und wie auch immer sie argumentieren werden. Allâhu Ta^âlâ sagt in der Sûrah al-Haschr, Âyah 7:
﴿وَمَا ءاتَاكُمُ الرَّسُولُ فَخُذُوهُ وَمَا نَهَاكُمْ عَنْهُ فَانْتَهُوا﴾
Die Bedeutung lautet: Und was euch der Gesandte gibt, das nehmt an; und was er euch untersagt, dessen enthaltet euch.
Die Menschen – wie auch die Gefährten des Propheten ﷺ – waren nicht unwissend in der Astronomie und Berechnung der Gestirne, sogar beobachteten sie vielmals den Himmel, die Sonne, den Mond und die Sterne und ihre Kenntnis über die Berechnung der Mondphasen und der sonstigen Planeten war viel stärker als bei vielen Menschen der heutigen Zeit. Trotzdem ließ der Gesandte Gottes ﷺ dieses Urteil nicht darauf basieren, sondern machte die Festlegung des Beginns des Fastenmonats von der Sichtung der Mondsichel bzw. Vervollständigung des Monats Scha^bân zu 30 Tagen abhängig.
Diener Gottes, unser Schöpfer legte uns Gesetze auf, die Er unserem geehrten Propheten ﷺ offenbarte, die für jede Zeit geeignet sind und bis zum Tag des Jüngsten Gerichts unverändert bleiben. Wir werden – so Gott will – an den Lehren desjenigen, dem diese Gesetze offenbart wurden, an den Lehren des Gesandten Muhammad ﷺ festhalten.
Dies dazu und ich bitte Allâh um Vergebung für euch und mich.
Die zweite Ansprache
Dank gebührt Allâh, dem Erhabenen. Wir preisen Ihn, bitten Ihn um Unterstützung, Rechtleitung und Vergebung. Möge Allâh uns vor dem Begehen von Sünden beschützen. Derjenige, der von Gott rechtgeleitet wurde, wird nicht in die Irre gehen und derjenige, der von Gott in die Irre geleitet wurde, wird keine Rechtleitung finden. As-Salâtu was-Salâmu für den Propheten Muhammad und für alle anderen Propheten.
Sodann, Diener Gottes, ich fordere euch und mich zur Rechtschaffenheit auf und zur Furcht vor Allâh, dem Erhabenen und Allmächtigen.
Und wisset, dass Allâh euch zu etwas Wichtigem aufforderte. Er hat euch dazu aufgefordert, As-Salâtu was-Salâmu für den Propheten auszusprechen.
O Allâh, gebe dem Propheten Muhammad und seinen Âl einen höheren Rang, so wie Du dem Propheten Ibrâhîm und seinen Âl einen hohen Rang gegeben hast. Und gebe dem Propheten Muhammad und seinen Âl Segen, so wie Du dem Propheten Ibrâhîm und seinen Âl Segen gegeben hast. Du bist Derjenige, Der mit vollkommener Macht und Gnade beschrieben wird und Derjenige, Der das Recht hat, gepriesen zu werden. Allâh, der Erhabene, sagt im heiligen Qur´ân:
﴿يَا أَيُّهَا النَّاسُ اتَّقُوا رَبَّكُمْ إِنَّ زَلْزَلَةَ السَّاعَةِ شَىْءٌ عَظِيمٌ * يَوْمَ تَرَوْنَهَا تَذْهَلُ كُلُّ مُرْضِعَةٍ عَمَّا أَرْضَعَتْ وَتَضَعُ كُلُّ ذَاتِ حَمْلٍ حَمْلَهَا وَتَرَى النَّاسَ سُكَارَى وَمَا هُمْ بِسُكَارَى وَلَكِنَّ عَذَابَ اللَّهِ شَدِيدٌ﴾
Die Bedeutung lautet: O ihr Menschen, seid von den Rechtschaffenen. Gewiss, am Tag des Jüngsten Gerichts werden gewaltige Ereignisse geschehen. An jenem Tag würde jede stillende Mutter ihren Säugling vergessen, jede Schwangere würde verlieren, was sie trägt und die Menschen werden für betrunken gehalten, obwohl sie es nicht sind, doch die Bestrafung Gottes ist sehr hart.
O Allâh, wir bitten Dich, unser Bittgebet zu erfüllen, uns unsere Sünden und Fehler zu vergeben, uns zu den Rechtgeleiteten gehören zu lassen und nicht zu denjenigen, die in die Irre gegangen sind. O Allâh, wir bitten Dich, unsere Sorgen und unseren Kummer von uns zu nehmen und uns vor dem zu schützen, was wir befürchten.
Diener Gottes, Allâh fordert zur Gerechtigkeit, zu gutem Verhalten und zur Aufrechterhaltung der verwandtschaftlichen Beziehungen auf und Er verbietet die Schandtaten, das Schlechte und die Ungerechtigkeit. Dies ist eine Ermahnung, auf dass ihr nachdenken möget. Verrichtet die Pflichten und unterlasst die Sünden, bittet Gott um Vergebung und vertraut auf Gott, seid rechtschaffen und Er wird eure Sorgen und Bedrängnis von euch nehmen. Aqimi s-Salâh! (Sag die Iqâmah auf)