Der Gottesgehorsam in Zeiten vieler Heimsuchungen

Dank gebührt Allâh, dem Erhabenen. Wir danken Ihm, bitten Ihn um Unterstützung, Rechtleitung und Vergebung. Möge Allâh uns vor dem Begehen von Sünden beschützen. Derjenige, der von Gott rechtgeleitet wurde, wird nicht in die Irre gehen und derjenige, der von Gott in die Irre geleitet wurde, wird keine Rechtleitung finden. Ich bezeuge, dass es keinen Gott außer Allâh gibt, dem Einzigen, Der keinen Teilhaber hat. Er ist der Ewige, Der ohne Ort existiert. Er ist Derjenige, Der die Geschöpfe erschuf und die Zeit vorherbestimmte. Erhaben ist Gott, Dem nichts und niemand gleicht. Er ist der Allhörende und der Allsehende. Und ich bezeuge, dass unser geehrter, geliebter und großartiger Prophet Muhammad Diener und Gesandter Gottes ist. As-Salâtu was-Salâmu für ihn und alle anderen Propheten und Gesandten.

Sodann, Diener Gottes, ich ermahne euch und mich zur Rechtschaffenheit.

Allâh, der Erhabene, sagt im edlen Qur´ân in der Sûrah Al-Hidjr, Âyah99:

﴿وَٱعبُد رَبَّكَ حَتَّىٰ يَأتِيَكَ ٱليَقِينُ﴾

Die Bedeutung lautet: Verharre im Islam, bis der Tod dich erreicht.

Imâm Muslim überlieferte über Ma^qil Ibn Yasâr, dass der Gesandte Gottes sagte:

العِبادَةُ فِي الهَرْجِ كَهِجْرَةٍ إِلَيَّ

Die Bedeutung lautet: Die Standhaftigkeit im Gehorsam Gott gegenüber, in Zeiten des vielen Mordens, ist in der Besonderheit so ähnlich wie die damalige Pflichtauswanderung.

Brüder im Islam, wisset, dass viel Weisheit darin steckt, dass Allâh, der Erhabene, uns auf dieser vergänglichen Welt hat sein lassen. Er hat uns erschaffen, um uns zu befehlen, einzig und allein Ihn anzubeten und Ihm keinen Teilhaber beizugesellen. Wir sind verpflichtet, die Pflichten, die Er uns auferlegt hat, zu verrichten und all das, was Er uns verboten hat, zu unterlassen, denn Er, der Erhabene, ist der einzige anbetungswürdige. Er hat uns Pflichten auferlegt und ist selbst zu nichts verpflichtet. Er hat uns Verbote auferlegt, doch niemand kann Ihm etwas verbieten. Allâh, der Erhabene, sagt im edlen Qur´ân in der Sûrah adh-Dhâriyât, Âyah 56 und 57:

﴿وَمَا خَلَقتُ ٱلجِنَّ وَٱلإِنسَ إِلَّا لِيَعبُدُونِ﴾

Die Bedeutung lautet: Allâh hat die Djinn und die Menschen erschaffen, um ihnen zu befehlen, Ihn anzubeten.

Allâh befiehlt uns, die Pflichten zu verrichten und die Sünden zu unterlassen. Wir sind also verpflichtet, Ihm gegenüber gehorsam zu sein, indem wir die Pflichten verrichten und das unterlassen, was Er uns verboten und wovor Er uns gewarnt hat. Imâm al-Bukhâriyy überlieferte über Abû Hurayrah, dass der Gesandte Gottes sagte, dass Allâhu Ta^âlâ sagt:

وما تقرَّبَ إليَّ عَبْدِي بِشَىْءٍ أَحَبَّ إِلَيَّ مِمَّا افْتَرَضْتُ عليهِ

Die Bedeutung lautet: Die besten Taten, mit denen der Diener Gottes einen hohen Rang erlangt, sind die Pflichten.

Dieser Qudsiyy-Hadîth deutet auf die Wichtigkeit der Pflichten hin. Es besteht kein Zweifel daran, dass die höchste und beste Pflicht der Glaube an Allâh und Seinen Gesandten ist. Imâm al-Bukhâriyy überlieferte, dass der Gesandte Gottes sagte:

أَفْضَلُ الأعمالِ إيمانٌ باللهِ ورسولِه

Die Bedeutung lautet: Die beste Tat ist der Glaube an Allâh und an Seinen Gesandten.

Brüder im Islam, wisset, die Standhaftigkeit im Verrichten der Pflichten und im Unterlassen der Sünden führt zum Erfolg am Tag des Jüngsten Gerichts und zum zum Eintritt in das Paradies, ohne vorherige Bestrafung. Wohl demjenigen, der rechtschaffen ist! Wohl demjenigen, der sowohl öffentlich als auch im Alleinsein standhaft im Verrichten der Pflichten und im Unterlassen der Sünden ist! Wohl demjenigen, der die kurze Lebensdauer auf der Welt aufrichtig nutzt, um im Jenseits belohnt zu werden! Wahrlich, der Tag des Jüngsten Gerichts ist der Tag, an dem Vermögen und Kinder nichts nutzen außer demjenigen, in dessen Herz sich kein Unglaube befindet. Imâm at-Tirmidhiyy überlieferte authentisch, dass der Gefährte Mu^âdh Ibn Djabal sagte: O Gesandter Gottes, berichte mir von Handlungen, für die ich im Paradies belohnt und vor dem Höllenfeuer geschützt werde. Der Gesandte Gottes sagte:

لَقَدْ سَأَلْتَ عَنْ عَظِيمٍ وَإِنّهُ لَيَسِيرٌ علَى مَنْ يَسَّرَهُ اللهُ تعالَى عليهِ تعبُدُ اللهَ لا تُشْرِكُ بهِ شَيئًا وتُقِيمُ الصَّلاةَ وتُؤْتِي الزكاةَ وتَصومُ رمضانَ وَتَحُجُّ البيتَ إِنِ اسْتَطَعْتَ إليهِ سَبِيلًا اهـ

Die Bedeutung lautet: Du hast nach etwas Besonderem gefragt, jedoch ist es einfach für denjenigen, für den Allâh es einfach sein lässt: Allâh anzubeten und Ihm keinen Teilhaber beizugesellen; die Gebete zu verrichten; die Pflichtabgabe zu entrichten; den Monat Ramadân zu fasten und die Pilgerfahrt, wenn du dazu in der Lage bist, durchzuführen.

Der Gefährte Mu^âdh Ibn Djabal ist berühmt für seine Tugendhaftigkeit und ein Bekannter unter den Gefährten. Sein Verlangen nach Gutem verleitete ihn dazu, den Gesandten Gottes die vorgenannte besondere Frage zu stellen. Daraufhin ermahnte ihn der Gesandte Gottes, im Gehorsam zu Allâh standhaft zu bleiben und Ihm keinen Partner beizugesellen. An dieser Stelle ist es angebracht, über die Anbetung zu sprechen. Viele Menschen verstehen die Bedeutung von „Anbetung“ nicht. Die islamischen Gelehrten haben die Anbetung definiert, indem sie sagten: Die Anbetung ist die höchste Stufe des Gehorsams und der Demut. So wurde es von az-Zabîdiyy im Buch Scharhu l-Qâmûs über As-Subkiyy – möge Allâh ihm gnädig sein – überliefert. Derjenige, der die Anbetung einem anderen als Allâh entgegenbringt, gehört nicht zu den Muslimen. Allâhu Ta^âlâ sagt in der Sûrah al-‘Anbiyâ‘, Âyah 92:

﴿إِنَّ هَٰذِهِۦٓ أُمَّتُكُم أُمَّة وَٰحِدَة وَأَنَا رَبُّكُم فَٱعبُدُونِ﴾

Die Bedeutung lautet: Wahrlich, diese Gemeinschaft ist eine einzige Gemeinschaft und Allâh ist ihr Schöpfer, so betet einzig und allein Ihn an.

Die gesamte islamische Gemeinschaft bildet eine Einheit; jeder in ihr trägt denselben Glauben, ganz gleich wo auf der Welt. Die gesamte Gemeinschaft glaubt daran, dass Allâh einzig ist, keinen Teilhaber hat sowie nichts und niemandem ähnelt. Er existiert ohne Ort und nichts und niemand ähnelt Ihm. Was auch immer du dir vorstellst, Allâh ähnelt diesem nicht. Dazu gehört auch der Glaube daran, dass nichts und niemand außer Allâh anbetungswürdig ist. Somit darf man niemanden so sehr wie Allâh verehren und niemandem außer Allâh darf die höchste Stufe der Demut entgegengebracht werden, denn derjenige, der das macht, gehört nicht zu den Muslimen. In dieser Angelegenheit gibt es unter den Muslimen absolut keine Meinungsverschiedenheit. So ermahnen wir zur Standhaftigkeit im Gehorsam Gott gegenüber. Befolgt stets die islamische Gesetzgebung. Unterstützt und helft einander in diesen Angelegenheiten, insbesondere in dieser schwierigen Zeit, in der das Unheil sich vermehrt und die Verderbtheit sich verbreitet hat. Wir befinden uns in einer Zeit, in der das Halten an der islamischen Religion dem Festhalten an an glühender Kohle gleicht. Keinem von euch entgeht es, was heutzutage mit Ländern und Menschen geschieht. Die Zeiten sind sehr schwer, doch wir ermahnen zum Handeln entsprechend des folgenden Hadîth:

العبادَةُ فِي الهَرْجِ كَهِجْرَةٍ إِلَيَّ

Die Bedeutung lautet: Die Standhaftigkeit im Gehorsam Gott gegenüber, in Zeiten des vielen Mordens, ist in der Besonderheit so ähnlich wie die damalige Pflichtauswanderung.

Im Hadîth hat der Gesandte Gottes darauf hingewiesen, dass die Belohnung desjenigen, der in der erwähnten Zeit in der Verrichtung der religiösen Handlungen standhaft bleibt, der Belohnung ähnelt, die die Muslimen damals für die Auswanderung erlangten, als die Auswanderung Pflicht war. Zur damaligen Zeit war es Pflicht – wenn man dazu in der Lage war – nach al-Madînah al-Munawwarah zum Gesandten Gottes auszuwandern.

Diese Pflicht wurde später, nachdem der Gesandte Gottes Makkah al-Mukarramah einnahm, aufgehoben. Wer somit in Zeiten des vielen Mordens im Gehorsam Gott gegenüber standhaft ist, der erlangt nicht in jeder Hinsicht dieselbe Belohnung, jedoch eine ähnliche Belohnung. Eine Belohnung, die der Belohnung desjenigen ähnelt, der damals durch die Wüste reiste und die Unannehmlichkeiten, Belastungen und Schwierigkeiten dieser Reise auf sich nahm, um von Allâh belohnt zu werden. Dies ist eine sehr große Belohnung, welche demjenigen zukommen wird, der in solch schwierigen Zeiten an der Verrichtung der religiösen Handlungen festhält. Allâh, der Erhabene, sagt im Qur’ân in der Sûrah al-Hidjr, Âyah 99:

﴿وَٱعبُد رَبَّكَ حَتَّىٰ يَأتِيَكَ ٱليَقِينُ﴾

Die Bedeutung lautet: Verharre im Islam, bis der Tod dich erreicht.

Aus dieser Âyah geht hervor, dass wir bis zum Tod auf dem Islam zu verharren haben, denn der Tod ist gewiss. Bleibe im Gehorsam Gott gegenüber standhaft, solange du auf der Welt bist. Wenn du von Unheil und Plagen heimgesucht wirst, dann ermuntere dich mittels des Gebets, denn dies ist die beste Tat nach dem Glauben an Allâh und an Seinen Gesandten.

Imâm Ahmad überlieferte in seinem Musnad über Hudhayfah, dass der Gesandte Gottes sich zum Gebet aufstellte, wenn ihn eine Angelegenheit plagte. Wer die Wahrheit dieser Welt erkennt, kann daraus den Nutzen ziehen, sein Leben in Rechtschaffenheit und im Vermehren von guten Taten zu verbringen. Des Weiteren kann er sich davor in Acht nehmen, anderen Menschen ins Unheil zu folgen und kann in der Rechtschaffenheit verharren. Über diese Welt wurde gesagt, dass sie sehr kurzweilig ist und dass man in ihr Gutes verrichten soll.

Dies dazu, und ich bitte Allâh für euch und mich um Vergebung.

Die zweite Ansprache:

Dank gebührt Allâh, dem Erhabenen. Wir preisen Ihn, bitten Ihn um Unterstützung, Rechtleitung und Vergebung. Möge Allâh uns vor dem Begehen von Sünden beschützen. Derjenige, der von Gott rechtgeleitet wurde, wird nicht in die Irre gehen und derjenige, der von Gott in die Irre geleitet wurde, wird keine Rechtleitung finden. As-Salâtu was-Salâmu für den Propheten Muhammad und für alle anderen Propheten.

Sodann, Diener Gottes, ich fordere euch und mich zur Rechtschaffenheit auf und zur Standhaftigkeit beim Empfinden der Reue.

Und wisset, dass Allâh euch zu etwas Wichtigem aufforderte. Er hat euch dazu aufgefordert, As-Salâtu was-Salâmu für den Propheten auszusprechen. Allâh, der Erhabene, sagt in Sûratu l-´Ahzâb, Âyah 56:

﴿إِنَّ ٱللَّهَ وَمَلَٰئِكَتَهُۥ يُصَلُّونَ عَلَى ٱلنَّبِيِّ يَٰأَيُّهَا ٱلَّذِينَ ءَامَنُواْ صَلُّواْ عَلَيهِ وَسَلِّمُواْ تَسلِيمًا ٥٦﴾

O Allâh, gebe dem Propheten Muhammad und seinen Âl einen höheren Rang, so wie Du dem Propheten Ibrâhîm und seinen Âl einen hohen Rang gegeben hast. Und gebe dem Propheten Muhammad und seinen Âl Segen, so wie Du dem Propheten Ibrâhîm und seinen Âl Segen gegeben hast. Du bist Derjenige, Der mit vollkommener Macht und Gnade beschrieben wird und Derjenige, Der das Recht hat, gepriesen zu werden. Allâh, der Erhabene, sagt im heiligen Qur‘ân:

﴿يَٰأَيُّهَا ٱلنَّاسُ ٱتَّقُواْ رَبَّكُم إِنَّ زَلزَلَةَ ٱلسَّاعَةِ شَيءٌ عَظِيم ١ يَومَ تَرَونَهَا تَذهَلُ كُلُّ مُرضِعَةٍ عَمَّا أَرضَعَت وَتَضَعُ كُلُّ ذَاتِ حَملٍ حَملَهَا وَتَرَى ٱلنَّاسَ سُكَٰرَىٰ وَمَا هُم بِسُكَٰرَىٰ وَلَٰكِنَّ عَذَابَ ٱللَّهِ شَدِيد ٢﴾

Die Bedeutung lautet: O ihr Menschen, seid von den Rechtschaffenen. Gewiss, am Tag des Jüngsten Gerichts werden gewaltige Ereignisse geschehen. An jenem Tag würde jede stillende Mutter ihren Säugling vergessen, jede Schwangere würde verlieren, was sie trägt und die Menschen werden für betrunken gehalten, obwohl sie es nicht sind, doch die Bestrafung Gottes ist sehr hart.

O Allâh, wir bitten Dich, unser Bittgebet zu erfüllen, uns unsere Sünden und Fehler zu vergeben, uns zu den Rechtgeleiteten gehören zu lassen und nicht zu denjenigen, die in die Irre gegangen sind. O Allâh, wir bitten Dich, unsere Sorgen und unseren Kummer von uns zu nehmen und uns vor dem zu schützen, was wir befürchten. Diener Gottes, Allâh fordert zur Gerechtigkeit, zu gutem Verhalten und zur Aufrechterhaltung der verwandtschaftlichen Beziehungen auf und Er verbietet die Schandtaten, das Schlechte und die Ungerechtigkeit. Dies ist eine Ermahnung, auf dass ihr nachdenken möget. Verrichtet die Pflichten und unterlasst die Sünden, bittet Gott um Vergebung und vertraut auf Gott, seid rechtschaffen und Er wird eure Sorgen und Bedrängnis von euch nehmen. Aqimis-Salâh! (Sag die Iqâmah auf)