Einige Ermahnungen von Luqmân

Dank gebührt Allâh, dem Erhabenen. Wir preisen Ihn, bitten Ihn um Unterstützung, Rechtleitung und Vergebung. Möge Allâh uns vor dem Begehen von Sünden beschützen. Derjenige, der von Gott rechtgeleitet wurde, wird nicht in die Irre gehen und derjenige, der von Gott in die Irre geleitet wurde, wird keine Rechtleitung finden.

Ich bezeuge, dass es keinen Gott außer Allâh gibt, Der Einzige, Der keinen Teilhaber hat und Dem nichts und niemand ähnelt. Er erschuf den Thron (al-^Arsch) und den Schemel (al-Kursiyy). Er erschuf Himmel und Erden, Dunkelheit und Licht, Sonne und Mond sowie die Engel, Djinn und Menschen. Er erschuf alle Geschöpfe und braucht nichts und niemanden von ihnen. Allâh ähnelt nichts und niemandem und nichts und niemand ähnelt Ihm.

Und ich bezeuge, dass unser geehrter, geliebter und großartiger Prophet Muhammad, Diener und Gesandter Gottes ist. As-Salâtu was-Salâmu für den Propheten Muhammad und alle anderen Propheten.

Sodann, Diener Gottes, ich fordere euch und mich zur Rechtschaffenheit auf und zur Furcht vor Allâh, dem Erhabenen und Allmächtigen.

Allâhu Ta^âlâ sagt in Sûrah Luqmân, Âyah 13:

﴿وَإِذ قَالَ لُقمَٰنُ لِٱبنِهِۦ وَهُوَ يَعِظُهُۥ يَٰبُنَيَّ لَا تُشرِك بِٱللَّهِ إِنَّ ٱلشِّركَ لَظُلمٌ عَظِيم ١٣﴾

Die Bedeutung lautet: Luqmân sagte zu seinem Sohn, während er ihn ermahnte: „O mein Sohn, geselle Allâh keinen Teilhaber bei, denn der Unglaube ist wahrlich eine große Ungerechtigkeit.“

Brüder im Islam, Luqmân war ein weiser Mann, d. h. Allâh ließ ihn weise sein. Es heißt, dass er ein Prophet war und es heißt auch, dass er ein Waliyy (Heiliger) war und diese ist die stärkere Überlieferung. Er ermahnte seinen Sohn mit dem Ratschlag, sich vom Unglauben fernzuhalten und warnte ihn sogleich davor, indem er den Unglauben als große Ungerechtigkeit beschrieb. Dies gehört zum Aufruf der Propheten und Rechtschaffenen, weil der Aufruf zur Einzigkeit Gottes und zum richtigen Glauben sowie das Warnen vor dem Unglauben und dem Beigesellen das Wichtigste überhaupt ist, was dem Gottesdiener auferlegt ist.

Nachdem Luqmân seinen Sohn vor dem Unglauben warnte, unterrichtete er ihn mit den Worten, die im edlen Qur´ân über ihn in der Sûrah Luqmân, Âyah 16 erwähnt wurden:

﴿يَٰبُنَيَّ إِنَّهَا إِن تَكُ مِثقَالَ حَبَّة مِّن خَردَل فَتَكُن فِي صَخرَةٍ أَو فِي ٱلسَّمَٰوَٰتِ أَو فِي ٱلأَرضِ يَأتِ بِهَا ٱللَّهُ إِنَّ ٱللَّهَ لَطِيفٌ خَبِير ١٦﴾

In dieser Âyah lehrte Luqmân seinem Sohn, dass Allâh allmächtig ist, alles weiß und dass Ihm nichts verborgen bleibt. Der Diener wird im Jenseits für jede Tat, auch wenn sie im Gewicht eines Sonnenstäubchens sein sollte, zur Rechenschaft gezogen.

Brüder im Islam, Luqmân warnte seinen Sohn vor dem Unglauben und unterrichtete ihn anschließend im richtigen Glauben an Gott. Dies erinnert uns an die Aussage des Gefährten Djundub Ibn ^Abdi l-Lâh, als er sagte: „Wir begleiteten den Propheten als heranwachsende Jugendliche und lernten den Glauben. Danach erst lernten wir den Qur´ân und unser Glaube wurde dadurch stärker.“

Der richtige Glaube ist die höchste Pflicht, weil die gute Tat keine Gültigkeit hat, solange die ausführende Person nicht an Gott glaubt. Allâhu Ta^âlâ sagt in der Sûrah an-Nisâ´, Âyah 124:

﴿وَمَن يَعمَل مِنَ ٱلصَّٰلِحَٰتِ مِن ذَكَرٍ أَو أُنثَىٰ وَهُوَ مُؤمِن فَأُوْلَٰئِكَ يَدخُلُونَ ٱلجَنَّةَ وَلَا يُظلَمُونَ نَقِيرا ١٢٤﴾

Die Bedeutung lautet: Diejenigen, seien sie männlich oder weiblich, die gute Taten ausführen und dabei gläubig sind, diese werden das Paradies betreten und ihnen wird kein Unrecht zugefügt werden.

So auch der Gesandte Gottes, als er einen Beduinen auf einem der Wege von Makkah traf. Er sagte zu ihm, sinngemäß:

„Ich möchte dich auf etwas Gutes hinweisen.“ Der Beduine fragte: „Was ist es?“ Der Gesandte Gottes sagte, sinngemäß: „Dass du bezeugst, dass es keinen Gott außer Allâh gibt und dass ich der Gesandte von Allâh bin, und du verdienst das Paradies.“ Der Beduine fragte: „Gibt es einen Zeugen?“ Der Gesandte Gottes sagte, sinngemäß: „Dieser Baum“ und zeigte dabei auf einen Baum, der sich am Ende des Tals befand. Daraufhin bewegte sich der Baum, er spaltete die Erde und kam bis vor den Propheten. Daraufhin sprach der Gesandte Gottes den Baum an und sagte, sinngemäß: „Baum, wer bin ich?“ Der Baum sagte dann dreimal: „Der Gesandte Gottes!“ Der Prophet Muhammad ﷺ gab dem Baum ein Zeichen und der Baum kehrte zu seinem Platz zurück. Dann sprach der Beduine das Glaubensbekenntnis aus, trat in den Islam ein, küsste den Kopf des Propheten Muhammad und kehrte zu seinem Volk zurück, um es auch zum Islam aufzurufen.

Dies bedeutet, dass der Gesandte Gottes ﷺ dem Beduinen den richtigen Glauben lehrte, bevor er ihm irgendetwas anderes lehrte. Denn der richtige Glaube ist die dringend notwendige Grundlage für die Gültigkeit der guten Taten.

Luqmân begann, seinem Sohn weitere wichtige Angelegenheiten der Religion zu lehren, nachdem er ihm die Religionsgrundlagen lehrte. Dabei sagte er zu seinem Sohn, was im edlen Qur´ân über ihn in Âyah 17 der Sûrah Luqmân erwähnt wurde:

﴿يَٰبُنَيَّ أَقِمِ ٱلصَّلَوٰةَ وَأمُر بِٱلمَعرُوفِ وَٱنهَ عَنِ ٱلمُنكَرِ وَٱصبِر عَلَىٰ مَا أَصَابَكَ إِنَّ ذَٰلِكَ مِن عَزمِ ٱلأُمُورِ ١٧﴾

Die Bedeutung lautet: O mein Sohn, verrichte das Gebet, gebiete das Gute, verwerfe das Schlechte und ertrage geduldig und standhaft, was dich trifft. Gewiss, dies gehört zu den wichtigsten Angelegenheiten, die Allâh auferlegte.

Luqmân forderte seinen Sohn zur Verrichtung des Gebetes auf, welche die höchste Pflicht nach dem Glauben ist und jeder vorherigen Gemeinschaft auferlegt wurde.

Weiterhin forderte er ihn auf, das Gute zu gebieten und das Schlechte zu verwerfen, welche zwei der wichtigen Gebote sind, auf der eine gute Gesellschaft basiert. Dies geschieht mit der Aufforderung zur Verrichtung der Pflichten, wovon der Glaube die höchste Pflicht ist, und mit der Verwerfung des Schlechten, wovon das Schlimmste der Unglaube ist, möge Gott uns davor bewahren. Anschließend ermahnte er ihn zur Geduld, da die Geduld in all ihrer Arten zu den vorzüglichen Eigenschaften gehört, wie es aus einer Aussage des Propheten Muhammad ﷺ hervorgeht.

Die Standhaftigkeit im Glauben bedarf der Geduld, so auch das Gebieten des Guten, das Verwerfen des Schlechten und jede weitere gute Tat.

Daraufhin lehrte Luqmân seinem Sohn den guten Charakter, indem er zu ihm das sagte, was im edlen Qur´ân in Âyah 18 der Sûrah Luqmân erwähnt wurde:

﴿وَلَا تُصَعِّر خَدَّكَ لِلنَّاسِ وَلَا تَمشِ فِي ٱلأَرضِ مَرَحًا إِنَّ ٱللَّهَ لَا يُحِبُّ كُلَّ مُختَال فَخُور ١٨﴾

Die Bedeutung lautet: Wende dich nicht von den Menschen geringschätzig ab und gehe nicht prahlend auf der Erde, denn Allâh liebt keine eingebildeten Prahler.

Die Bescheidenheit ist eine Eigenschaft der Propheten und derjenige, der bescheiden ist, erhält von Allâh einen höheren Rang. Somit sollten wir uns die Propheten als Vorbilder nehmen.

Bruder im Islam, sei bescheiden zu alt und jung, behandele die Menschen gut, höre demjenigen, der mit dir spricht und demjenigen, der dich gut berät, gut zu und betrachte dich nicht verehrend und andere verachtend. Und sollte dir jemand etwas Richtiges sagen, dann weise dies nicht zurück, nur weil derjenige, der dies sagte, jünger oder ärmer ist als du oder weniger Ansehen hat, sondern akzeptiere das Richtige und handele danach. Dein Herz sollte sich an solch einem Menschen, der Muslim ist, dich gut berät und Gutes für dich leistet, erfreuen, denn sein Verhalten entspricht der Aussage des Gesandten Gottes, in der er sagte:

الدِّينُ النَّصيحَةُ

O Allâh, lasse uns standhaft im Islam und im Handeln nach den sich im Qur´ân befindlichen Befehlen und Aufforderungen des Gesandten Gottes ﷺ bleiben, indem wir unnachlässig die Pflichten verrichten und die Sünden unterlassen und beschere uns, o Allâh, Geduld, Bescheidenheit und alle weiteren guten Charaktereigenschaften.

Dies dazu und ich bitte Allâh für mich und euch um Vergebung.

Die zweite Ansprache:

Lob gebührt Allâh. Wir preisen Ihn, bitten Ihn um Unterstützung, Rechtleitung und Vergebung. Möge Allâh uns vor dem Begehen von Sünden beschützen. As-Salâtu was-Salâmu für unseren geehrten Propheten Muhammad sowie für alle anderen Propheten. Sodann, Diener Gottes, ich ermahne euch und mich zur Rechtschaffenheit.

O Allâh, wir bitten Dich, unser Bittgebet zu erfüllen, uns unsere Sünden und Fehler zu vergeben, uns zu den Rechtgeleiteten gehören zu lassen und nicht zu denjenigen, die in die Irre gegangen sind. O Allâh, wir bitten Dich, unsere Sorgen und unseren Kummer von uns zu nehmen und uns vor dem zu schützen, was wir befürchten.

Diener Gottes, Allâh fordert zur Gerechtigkeit, zu gutem Verhalten und zur Aufrechterhaltung der verwandtschaftlichen Beziehungen auf und Er verbietet die Schandtaten, das Schlechte und die Ungerechtigkeit. Dies ist eine Ermahnung, auf dass ihr nachdenken möget. Aqimi s-Salâh! (Sag die Iqâmah auf)