Liebe Leserin, lieber Leser,
widrige Eigenschaften, wie z. B. Lügen, Betrügen, abscheuliche Krankheiten und törichtes Verhalten, verhindern die Akzeptanz der Botschaft eines Propheten; weder stehen sie in Einklang mit dem Verkünden der Botschaft noch sind sie mit dem Status eines Propheten vereinbar.[1] Da dies eine logische Schlussfolgerung ist, sieht der Muslim sich bestätigt, dass er daran glaubt, dass ausnahmslos alle Propheten wahrhaftig, treu, ehrenhaft, intelligent und mutig sind.
Ein weiterer Teil der islamischen Glaubenslehre ist die Übereinstimmung in den Aufrufen aller Propheten, einzig und allein Gott – den Schöpfer aller Geschöpfe – anzubeten und Ihm keinen Teilhaber beizugesellen. Dies ist für den gesunden Menschenverstand ebenfalls unbedingt notwendig, weil es verstandesgemäß unmöglich ist, dass Gott unterschiedliche Glaubenslehren offenbart hätte. Die Religion, die Gott von Seinen Dienern akzeptiert, basiert auf der Glaubenslehre, deren Kern aus dem Glauben an Gott und an Seine Propheten besteht; die verschiedenen Religionen hingegen basieren auf unterschiedlichen Lehren über Gott, d. h. ihre Basen unterscheiden sich, auch wenn sie übereinstimmende Bezeichnungen haben, wie z. B. Gebet und Fasten. Diese unterschiedlichen Lehren weichen dermaßen voneinander ab, dass eine gemeinsame Interpretation nicht realisierbar ist und der Verstand es ablehnt, dass die Propheten zu unterschiedlichen Religionen aufgerufen hätten. Wer sich mit diesem Thema befasst, der findet im Islam die zufriedenstellende Lehre, dass alle Propheten ein und dieselbe Religion befolgt und verkündet haben.1
Zu den Lehren des Islam gehört, dass alle 124.000 Propheten gesagt haben: Es gibt keinen Gott außer Allâh, d. h. es gibt keinen Schöpfer außer Gott; der Ausdruck „Allâh“ ist ein Eigenname Gottes. Nicht alle Propheten waren Araber, sondern nur vier; infolgedessen hat jeder Prophet in seiner Sprache gesagt: Es gibt keinen Gott außer Allâh.
Ein Auszug aus unserem Himmlischen Buch – dem Qur´ân – bedeutet, dass die Religion von Noah und Muhammad auch die Religion von Abraham, Moses und Jesus ist. Da die Zeit von Abraham, Moses und Jesus zwischen den Lebzeiten von Noah und Muhammad lag, bedeutet der Auszug, dass die Religion von Noah und Muhammad die Religion aller anderen Propheten ist, denn Abraham, Moses und Jesus waren nicht die einzigen Propheten, die nach Noah und vor Muhammad gesandt wurden. Es stimmt, dass nicht alle Propheten namentlich im Qur´ân erwähnt wurden, jedoch kommt darin die eindeutige Lehre vor, dass alle Propheten ein und dieselbe Religion haben. Die Propheten, die namentlich im Qur´ân erwähnt wurden, sind: Adam, Henoch, Noah, Hûd[2], Sâlih2, Abraham, Ismael, Isaak, Jakob, Lot, Josef, Hiob, Schu^âyb2, Moses, Aaron, Ezechiel, David, Salomon, Elias, Elischa, Jonas, Zacharias, Johannes, Jesus und Muhammad2. Möge Gott jedem von ihnen einen noch höheren Rang geben.
Trotz der übereinstimmenden Glaubenslehre aller Propheten, wurden ihnen einige regelbezogene Unterschiede offenbart, wie z. B. in der Anzahl der Pflichtgebete, den vorgeschriebenen Gebetsorten und der Fastenzeit. Ein weiteres Beispiel für abweichende Regeln ist die Niederwerfung für einen Menschen, um ihn zu begrüßen; diese war früher erlaubt, jedoch wurde dem Propheten Muhammad offenbart, dass sie nun verboten ist. Der Qur´ân lehrt, dass Gott, nach der Erschaffung Adams, den Engeln befohlen hat, sich vor Adam – dem ersten Menschen, der später auch zum ersten Propheten wurde – niederzuwerfen. Der gesunde Menschenverstand lehnt es nicht ab, dass ein und dieselbe Religion zu unterschiedlichen Zeiten abweichende Regeln hat, denn die Basis ist dieselbe – der Glaube an Gott und an die Propheten. Dies bedeutet auch, dass der Muslim zwar an die Wahrhaftigkeit aller Propheten glaubt, jedoch den Propheten seiner Zeit befolgt und sich an die Regeln hält, die diesem Propheten offenbart wurden; also haben alle Gläubigen „Es gibt keinen Gott außer Allâh“ gesagt, jedoch im zweiten Teil des Glaubensbekenntnisses den Propheten ihrer Zeit als Gesandten Gottes bestätigt, wie z. B. „Noah ist der Gesandte Gottes“, „Abraham ist der Gesandte Gottes“, „Moses ist der Gesandte Gottes“, „Jesus ist der Gesandte Gottes“ usw.
Der Prophet Muhammad hat das ganze Thema auf den Punkt gebracht, denn obwohl die Propheten unterschiedliche Mütter hatten, hat er sie als Brüder beschrieben und fügte hinzu, dass ihre Brüderschaft darauf basiert, dass sie dieselbe Religion haben, auch wenn sie unterschiedliche Regeln hatten.
Liebe Leserin, lieber Leser,
sowohl derjenige, der als Muslim aufgewachsen oder zum Islam konvertiert ist, als auch der Nichtmuslim, der die angeführten vernünftigen Schlussfolgerungen neutral betrachtet, erkennt, dass alle Propheten ein und dieselbe Religion haben. Zudem sieht der Muslim sich in seinem Glauben, dass alle Propheten Muslime sind und zum Islam aufgerufen haben, bestätigt, weil der gesunde Menschenverstand die Richtigkeit der islamischen Glaubenslehre als unabdingbar anerkennt[3]. Zudem wird sein Glaube durch einen deutlichen Auszug aus dem edlen Qur´ân untermauert. Der Auszug bedeutet: Die Religion, die Gott von Seinen Dienern akzeptiert, ist der Islam.
Lob gebührt Allâh, Der uns die Fähigkeit gegeben hat, Richtiges von Falschem unterscheiden zu können.
[1] Siehe die Broschüre „Die Propheten“
[2] Ein Araber
[3] Siehe die Broschüren „Vernunft und Logik“ und „Die Propheten“