Das Vertrauen auf Allâh und die Standhaftigkeit im Ertragen der Plagen

Lob gebührt Allâh. Wir preisen Ihn, bitten Ihn um Unterstützung, Rechtleitung und Vergebung. Möge Allâh uns vor dem Begehen von Sünden beschützen. Ich bezeuge, dass es keinen Gott außer Allâh gibt, dem Einzigen, Der keinen Teilhaber hat und Dem nichts und niemand gleicht. Und ich bezeuge, dass Muhammad Diener und Gesandter Gottes ist. Er überbrachte die Botschaft und ermahnte die Gemeinschaft, möge Allâh ihn mehr als alle anderen Propheten belohnen. O Allâh, gebe dem Propheten Muhammad sowie seinen Âl und seinen Gefährten einen höheren Rang. Sodann, Diener Gottes, ich ermahne euch und mich zur Rechtschaffenheit. Allâhu Ta^âlâ sagt in der Sûrah at-Talâq, Âyât 2 und 3:

﴿وَمَن يَتَّقِ ٱللَّهَ يَجعَل لَّهُۥ مَخرَجا ٢ وَيَرزُقهُ مِن حَيثُ لَا يَحتَسِبُ﴾

Die Bedeutung lautet: Und derjenige, der gottesfürchtig ist, dem beschert Allâh einen Ausweg aus seiner Lage und beschert ihm aus Quellen, mit denen er nicht rechnet.

Bruder im Islam, dein Vertrauen – hinsichtlich des Schutzes und der Versorgung – sollte auf Allâh sein, denn Er ist der Schöpfer aller Geschöpfe; Er erschafft das Nützliche, das Schädliche und alles andere ins Dasein Eingetretene; und es geschieht nur das, was Allâh will. Wo auch immer du bist, sei gottesfürchtig! Und deine Sorge sollte nicht das Wohlgefallen der Menschen sein, um an Ansehen, Vermögen oder Lob zu gewinnen, sondern sei gottesfürchtig, achte nicht auf die Aussagen der Menschen und sei so, wie einmal gesagt wurde:

Wenn ich das angestrebte Wohlgefallen Gottes erlange,

dann wird mich der Zorn der Menschen nicht bekümmern.

Wisse, dass wenn sich die Menschen und die Djinn zusammentun sollten, um dir einen Schaden zuzufügen, sie dir nur das zufügen können, was Allâh für dich vorherbestimmt hat. Und wenn sich die Menschen und Djinn zusammentun sollten, um dir zu nutzen, sie dir nur nutzen können, wenn es Allâh für dich vorherbestimmt hat. Also ergebe dich völlig Allâh und vertraue auf Allâh, denn was Allâh will, geschieht und was Er nicht will, geschieht nicht.

Erinnere dich stets daran, dass wir nicht im Paradies sind, sondern noch auf der Welt, welche der Ort der Plagen und Belastungen ist. Die Welt verführt, schadet und endet, somit verlasse dich auf Allâh und sei standhaft im Ertragen der Plagen, die Allâh dir aufgelastet hat. Wehe dir gegen Gott aufzubegehren, denn Allâhu Ta^âlâ sagt in der Sûrah Al-´Anbiyâ´, Âyah 23:

﴿لَا يُس‍َلُ عَمَّا يَفعَلُ وَهُم يُس‍َلُونَ ٢٣﴾

Die Bedeutung lautet: Er (Allâh) wird nicht nach Seinem Tun befragt, jedoch werden sie befragt.

Dies darum, weil Allâh der Schöpfer aller Geschöpfe und der Eigentümer aller Geschöpfe ist und Er mit Seinem Eigentum tut was Er will. Bleib standhaft, so wie Allâh, der Erhabene, es befahl. Allâhu Ta^âlâ sagt in den Âyât 155 und 156 der Sûrah al-Baqarah:

﴿وَلَنَبلُوَنَّكُم بِشَيء مِّنَ ٱلخَوفِ وَٱلجُوعِ وَنَقص مِّنَ ٱلأَموَٰلِ وَٱلأَنفُسِ وَٱلثَّمَرَٰتِ وَبَشِّرِ ٱلصَّٰبِرِينَ ١٥٥ ٱلَّذِينَ إِذَا أَصَٰبَتهُم مُّصِيبَة قَالُواْ إِنَّا لِلَّهِ وَإِنَّا إِلَيهِ رَٰجِعُونَ ١٥٦﴾

Die Bedeutung lautet: Allâh wird euch jeweils von etwas Angst, Hunger und Minderung an Besitz, Menschenleben und Früchten heimsuchen lassen. Verkünde den Standhaften, die, wenn sie von Plagen heimgesucht werden, sagen: “Wir sind Eigentum von Allâh und wir werden von Ihm zur Rechenschaft gezogen.“

Wenn du von einer Plage heimgesucht wirst, dann ahme den Gesandten Gottes ﷺ in seiner Geduld nach. Imâm al-Bukhâriyy überlieferte in seinem Sahîh über Anas Ibn Mâlik, dass, als der Gesandte Gottes ﷺ zu seinem im Sterben liegenden Sohn Ibrâhîm kam, ihn küsste und an ihm roch und dass später die Augen des Propheten ﷺ tränten. Darauf sagte der Gesandte Gottes ﷺ:

إنَّ العَيْنَ تَدْمَعُ والقَلْبَ يَحْزَنُ وَلا نَقُولُ إِلّا مَا يَرْضَى رَبُّنا وإنَّا بِفِرَاقِكَ يا إبراهيمُ لَمَحْزُونون اﻫ

Die Bedeutung lautet: Die Augen tränen und das Herz trauert, jedoch sagen wir nur das, was Allâh akzeptiert. Und wir trauern wegen deines Abschieds, o Ibrâhîm.

Möge Allâh dir einen höheren Rang geben – o Gesandter Gottes.

Brüder im Islam, in der Sûrah al-Balad hat Allâh geschworen, dass der Mensch in Strenge, Mühen und Leiden hineinerschaffen wurde, wie es aus der Bedeutung der Âyah 4 hervorgeht.

Das erste Leid des Menschen ist die Abtrennung seines Bauchnabels, danach erleidet er die Enge, wenn er gewickelt ist, danach hat er Mühen, während er gestillt wird. Er erleidet später das Zahnen und das Entwöhnen vom Stillen, was ihm sehr schwer fällt. Zum Leiden, das der Mensch zudem noch hat, gehören die Methoden der Lehrer, Erzieher und Ausbilder; die mit der Ehe verbundenen Schwierigkeiten, die Kinder, das Haus und später sein Alter und die Schwäche seiner Knie und Beine und viele weitere Mühen, die viel Zeit benötigen würden, um sie alle aufzuzählen, wie Kopfschmerzen, Zahnschmerzen, Ohrenschmerzen, Schuldensorgen. Es vergeht kein Tag, an dem der Mensch keine Mühen und Anstrengungen hat, bis er stirbt, wobei dann die Befragung durch die beiden Engel und danach die Auferstehung und anschließend die Abrechnung erfolgt.

Dann kommt er entweder in das Paradies oder in die Hölle. Könnte der Mensch das alles selbst bestimmen, dann hätte er alle diese Sorgen, Belastungen und Bemühungen nicht gewählt, was somit darauf deutet, dass der Mensch einen Schöpfer hat, Der ihn erschaffen und für ihn diese Umstände vorherbestimmt hat. Also befolgt die Befehle Gottes – Brüder im Islam – und fordert euch gegenseitig zur Gerechtigkeit und zur Standhaftigkeit auf.

Bruder im Islam, die Standhaftigkeit bedeutet, sich zu beherrschen und zu überwinden, das, was man nicht tun will, zu verrichten und von dem, wozu man neigt, fern zu bleiben.

Also halte an der Standhaftigkeit fest, wenn eine Plage dich heimsucht, und falle nicht in Sünde, wenn du geplagt wirst, sondern bleib standhaft und halte dich fern davon, aufgrund der Plage zu sündigen oder gar gegen Allâh zu protestieren, möge Allâh uns davor schützen. Sei auch standhaft in der Verrichtung der Pflichten und Unterlassung der Sünden, denn dazu bist du verpflichtet.

Bruder im Islam, wenn du aufgrund deiner Plagen besorgt und bekümmert bist, dann gehe zu den Grabstätten und besuche dort deine Eltern, Angehörigen und Brüder und wisse, dass auch du sterben wirst; und wisse: Wenn die Welt bei Allâh den Wert eines Insektenflügels hätte, dann hätte Gott denjenigen, der nicht an Ihn glaubt, nicht einmal einen Schluck Wasser auf ihr trinken lassen. Die Welt ist wie ein Gefängnis für den Gläubigen und als ob sie das Paradies für den Nichtgläubigen wäre, so stirb als Gläubiger und mache dir keine Sorgen.

Ein Dichter sagte sinngemäß: „Wenn der Mensch auf der Welt seine islamische Religion nicht verliert, dann ist sein Versäumen des Weltlichen kein Schaden.“

Bruder im Islam, die Nahrung, die du zu dir nimmst, verdaust du, und die Kleidung, die du trägst, zerreißt, und deine Taten werden dir am Tag des Jüngsten Gerichts vorgeführt; der Tod und der Abschied von den Geliebten ist unausweichlich. Im weltlichen Leben gibt es Schwäche und Nachlässigkeit und es endet mit dem Tod und dem Grab. Somit vertraue und verlasse dich auf Allâh und bleibe standhaft im Ertragen der Plagen; nimm dich vor dem Protest gegen Allâh in Acht und sage: Allâh (o Allâh)“.

Dies dazu und ich bitte Allâh um Vergebung für euch und mich.

Die zweite Ansprache:

Lob gebührt Allâh. Wir preisen Ihn, bitten Ihn um Unterstützung, Rechtleitung und Vergebung. Möge Allâh uns vor dem Begehen von Sünden beschützen. As-Salâtu was-Salâmu für unseren geehrten Propheten Muhammad sowie für alle anderen Propheten. Sodann, Diener Gottes, ich ermahne euch und mich zur Rechtschaffenheit.

O Allâh, wir bitten Dich, unser Bittgebet zu erfüllen, uns unsere Sünden und Fehler zu vergeben, uns zu den Rechtgeleiteten gehören zu lassen und nicht zu denjenigen, die in die Irre gegangen sind. O Allâh, wir bitten Dich, unsere Sorgen und unseren Kummer von uns zu nehmen und uns vor dem zu schützen, was wir befürchten.

Diener Gottes, Allâh fordert zur Gerechtigkeit, zu gutem Verhalten und zur Aufrechterhaltung der verwandtschaftlichen Beziehungen auf und Er verbietet die Schandtaten, das Schlechte und die Ungerechtigkeit. Dies ist eine Ermahnung, auf dass ihr nachdenken möget. Aqimi s-Salâh! (Sag die Iqâmah auf)