Ansprache zum Fastenbrechenfest 1443 n. H. – 2022 r.

Allâhu ´Akbar, Allâhu ´Akbar, Allâhu ´Akbar, Allâhu ´Akbar, Allâhu ´Akbar,

Allâhu ´Akbar, Allâhu ´Akbar, Allâhu ´Akbar, Allâhu ´Akbar

Lob gebührt Allâh, dem über die Eigenschaften der Geschöpfe Erhabenen. Es gibt keinen Gott außer Allâh. Ihn einzig und allein beten wir aufrichtig an und wir gesellen Ihm keinen Teilhaber bei.

Sodann Diener Gottes, ich fordere euch und mich zur Rechtschaffenheit und zur Furcht vor Allâh, dem Erhabenen und Allmächtigen, auf. So verrichtet die Pflichten und unterlasst die Sünden.

Diener Gottes, wisset, dass der heutige Tag ein großartiger Tag und gesegneter Festtag ist, worüber Imâm al-Bukhâriyy und andere überlieferten, dass der Gesandte Gottes ﷺ sagte:

لِكُلِّ قَوْمٍ عِيدٌ وَهذَا عيدُنا اﻫ

Die Bedeutung lautet: „Jedes Volk hat ein Fest und dieses ist unser Fest.“

‚Fest‘ bedeutet, eine Zeit der Freude und des Vergnügens zu haben. Die Gläubigen freuen sich und sind dann vergnügt, wenn sie Gott gegenüber erfolgreich gehorsam waren in der Hoffnung, dafür von Allâh belohnt zu werden. Allâhu Ta^âlâ sagt in der Sûrah Yûnus, Âyah 58:

﴿قُل بِفَضلِ ٱللَّهِ وَبِرَحمَتِهِۦ فَبِذَٰلِكَ فَليَفرَحُواْ هُوَ خَير مِّمَّا يَجمَعُونَ ٥٨﴾

Die Bedeutung lautet: Sprich über die Gaben Gottes und Seine Gnade, darüber sollen sie sich freuen, es ist besser als das, was sie ansammeln.

Liebe Brüder im Islam, ich erinnere euch an die Pflichtabgabe für den Körper (Zakâtu l-Fitr).

Sie wird für denjenigen entrichtet, der sowohl im letzten Teil von Ramadân als auch im ersten Teil von Schawwâl lebt, d. h. wenn man den Sonnenuntergang des letzten Tages von Ramadân erlebt. Dies bedeutet: Für das Kind, das nach dem Sonnenuntergang des letzten Tages von Ramadân geboren wird, ist man nicht verpflichtet, die Pflichtabgabe zu entrichten. Es ist erlaubt, die Pflichtabgabe für den Körper bereits am Anfang des Monats Ramadân – selbst in der ersten Nacht – zu entrichten, jedoch ist es empfohlen (Sunnah), sie am Festtag, vor dem Festtagsgebet, zu entrichten. Es ist aber verboten, diese Pflichtabgabe ohne entschuldbaren Grund erst nach dem Sonnenuntergang zu entrichten.

Nach der schâfi^îtischen und mâlikîtischen Rechtsschule beträgt die Pflichtabgabe für jede Person, für die man entrichten muss, einen Sâ^ vom überwiegenden Grundnahrungsmittel des Landes, wie bestimmte Getreidearten. Ein Sâ^ entspricht vier Mudd und ein Mudd ist die Füllmenge beider aneinandergelegter Handinnenflächen eines durchschnittlich großen Mannes. Das Gewicht eines Sâ^ Weizen beträgt etwa 1.650 Gramm. Man entrichtet einen Sâ^ für sich und jeweils einen Sâ^ für jede weitere Person, für die man unterhaltspflichtig ist, wie z. B. für die Ehefrau, selbst wenn sie reich sein sollte, und die armen Eltern.

Es hat keine Gültigkeit, die Pflichtabgabe für die reichen Eltern und für das volljährige Kind ohne deren Erlaubnis zu entrichten. Darauf hat man zu achten, denn vielen Menschen entgeht diese Gesetzgebung und sie entrichten für ihre volljährigen Kinder ohne deren Erlaubnis, sodass ihre Kinder von dieser Pflicht nicht entbunden werden.

Zu diesem gesegneten Anlass erinnere ich euch auch an das Aufrechterhalten der verwandtschaftlichen Beziehungen; dazu gehört das Besuchen der Verwandten väterlicher- und mütterlicherseits in Zeiten der Freude, wie an Festtagen.

Zudem erinnere ich euch an das Fasten von weiteren sechs Tagen im Monat Schawwâl, weil der Gesandte Gottes ﷺ sagte:

مَنْ صَامَ رمضانَ وأَتْبَعَهُ سِتًّا مِنْ شَوَّالٍ كانَ كَصِيَامِ الدَّهر اﻫ

Die Bedeutung lautet: „Wer den Monat Ramadân und anschließend sechs Tage von Schawwâl fastet, erhält eine Belohnung, die der Belohnung für das Fasten des ganzen Jahres ähnelt.“

Also lasst euch diese besondere Belohnung nicht entgehen, da ihr euch gerade an das Fasten gewöhnt habt und weil man solch eine Belohnung für viele andere empfohlene Taten nicht erhält.

O Allâh, wir bitten Dich darum, uns von denjenigen sein zu lassen, die den besten aller Propheten vollkommen nachahmen und lasse uns ihn im Traum sehen.

Dies dazu und ich bitte Allâh für euch und mich um Vergebung.

Die zweite Ansprache:

Allâhu ´Akbar, Allâhu ´Akbar, Allâhu ´Akbar, Allâhu ´Akbar,

Allâhu ´Akbar, Allâhu ´Akbar, Allâhu ´Akbar

Lob gebührt Allâh. Wir preisen Ihn, bitten Ihn um Unterstützung, Rechtleitung und Vergebung. Möge Allâh uns vor dem Begehen von Sünden beschützen. As-Salâtu was-Salâmu für unseren geehrten Propheten Muhammad sowie für alle anderen Propheten.

Sodann, Diener Gottes, ich ermahne euch und mich zur Rechtschaffenheit.

O Allâh, wir bitten Dich, unser Bittgebet zu erfüllen, uns unsere Sünden und Fehler zu vergeben, uns zu den Rechtgeleiteten gehören zu lassen und nicht zu denjenigen, die in die Irre gegangen sind. O Allâh, wir bitten Dich, unsere Sorgen und unseren Kummer von uns zu nehmen und uns vor dem zu schützen, was wir befürchten.

Diener Gottes, Allâh fordert zur Gerechtigkeit, zu gutem Verhalten und zur Aufrechterhaltung der verwandtschaftlichen Beziehungen auf und Er verbietet die Schandtaten, das Schlechte und die Ungerechtigkeit. Dies ist eine Ermahnung, auf dass ihr nachdenken möget.

Möge Allâh uns dieses gesegnete Ereignis erneut in Segen und Geborgenheit erleben lassen.