Dank gebührt Allâh, dem Erhabenen. Möge Allâh uns vor dem Begehen von Sünden beschützen. Derjenige, der von Gott rechtgeleitet wurde, wird nicht in die Irre gehen und derjenige, der von Gott in die Irre geleitet wurde, wird keine Rechtleitung finden. Ich bezeuge, dass es keinen Gott außer Allâh gibt, dem Einzigen, Der keinen Teilhaber hat und Dem nichts und niemand gleicht. Derjenige, Der keine Gestalt, keine Form und keine Glieder hat. Derjenige, Der kein Körper ist und keine Maße hat. Derjenige, Der ohne Ort existiert. Und ich bezeuge, dass unser geehrter, geliebter und großartiger Prophet Muhammad Diener und Gesandter Gottes ist. As-Salâtu und as-Salâmu für dich, o Gesandter von Allâh, und alle anderen Propheten.
Sodann, Diener Gottes, ich ermahne euch und mich zur Rechtschaffenheit. Allâhu Ta^âlâ sagt in der Sûrah al-Haschr, Âyah 7:
﴿وَمَا ءَاتَىٰكُمُ ٱلرَّسُولُ فَخُذُوهُ وَمَا نَهَىٰكُم عَنهُ فَٱنتَهُواْ﴾
Die Bedeutung lautet: Und was euch der Gesandte gibt, das nehmt an; und was er euch untersagt, dessen enthaltet euch.
Wahrlich, es gehört zu den großen Gaben Gottes, dass Muhammad ﷺ, der beste Prophet Gottes, zu uns gesandt wurde, denn er hat uns zum Weg der Glückseligkeit geführt.
Der Gesandte Gottes hat die islamischen Regeln überbracht und sie verdeutlicht und die Regeln gelehrt, durch die man die Unversehrtheit auf der Welt und im Jenseits erlangt. Das Fasten im Monat Ramadân gehört zu den Befehlen, die der Gesandte Gottes über seinen Schöpfer, den Erhabenen, überbracht hat, denn Allâhu Ta^âlâ sagt in der Sûrah al-Baqarah, Âyah 183:
﴿يَٰأَيُّهَا ٱلَّذِينَ ءَامَنُواْ كُتِبَ عَلَيكُمُ ٱلصِّيَامُ كَمَا كُتِبَ عَلَى ٱلَّذِينَ مِن قَبلِكُم لَعَلَّكُم تَتَّقُونَ ١٨٣﴾
Die Bedeutung lautet: O ihr Gläubigen, vorgeschrieben ist euch das Fasten, wie es denjenigen vor euch vorgeschrieben war.
Des Weiteren sagt Allâhu Ta^âlâ in der Sûrah al-Baqarah, Âyah 185:
﴿فَمَن شَهِدَ مِنكُمُ ٱلشَّهرَ فَليَصُمهُ﴾
Die Bedeutung lautet: Derjenige, der in diesem Monat lebt, muss fasten.
^Abdu l-Lâh Ibn ^Umar erzählte, dass der Gesandte Gottes ﷺ sagte:
بُنِيَ الإِسلامُ على خَمْسٍ
Die Bedeutung lautet: Die fünf höchsten Gebote des Islam sind: …
Dabei zählte er u. a. das Fasten im Monat Ramadân auf.
Es gibt Regeln und eine Methode für das Erkennen des Beginns und des Endes des Monats Ramadân. Diese Methode lernten die Muslime vom Gesandten Gottes ﷺ und setzen sie – seit seiner Zeit bis in unsere heutige Zeit – um. Diese Methode basiert auf dem Ausschauen nach der Mondsichel in den Städten, Dörfern und Regionen. Derjenige, der in den Ländern der Muslime lebt, kennt es, wie die Menschen an Orten zusammenkommen, an denen man eine freie Sicht hat, und eine Kanonenkugel abfeuern oder auf den Berggipfeln Feuer entfachen, wenn die Mondsichel gesichtet wurde, sodass man dadurch vernimmt, dass der gesegnete Monat Ramadân bzw. der Festtag begonnen hat.
Diese Methode, deren Ursprung aus der Zeit der edlen Gefährten stammt und von den Gelehrten der darauffolgenden Jahrhunderte übernommen wurde und auf deren Einhaltung die rechtschaffenen Muslime überall auf der Erde geachtet haben, basiert auf den Lehren des Gesandten Gottes ﷺ. Dann ist es überraschend, dass es Menschen gibt, die von dieser Methode ablassen und stattdessen eine abweichende Praxis anwenden und andere dazu ermutigen, ihnen zu folgen. Sie wollen, dass wir von der Methode des Gesandten Gottes ablassen und uns nach astronomischen Berechnungen richten, um den Beginn und das Ende der Fastenzeit festzulegen, anstatt uns auf das Sichtungsergebnis der Vertrauenswürdigen und der Zeugen, die als ^Adl eingestuft sind, zu stützen. Gott hat es niemandem erlaubt, Seinem Gesandten zu widersprechen, wie der Gesandte Gottes es gesagt hat:
مَا مِنْكُمْ مِنْ أَحَدٍ إِلَّا يُؤْخَذُ مِنْ قَوْلِهِ وَيُتْرَكُ غَيْرَ رَسُولِ اللهِ
Die Bedeutung lautet: Jeder von euch sagt Zutreffendes und Unzutreffendes, nicht aber ein Prophet.
Es ist bedauerlich, dass es Menschen gibt, die die Regeln, die Gott auferlegt hat, verändern wollen, obwohl Allâhu Ta^âlâ in der Âyah 9 aus der Sûrah al-Isrâ´ sagt:
﴿إِنَّ هَٰذَا ٱلقُرءَانَ يَهدِي لِلَّتِي هِيَ أَقوَمُ وَيُبَشِّرُ ٱلمُؤمِنِينَ ٱلَّذِينَ يَعمَلُونَ ٱلصَّٰلِحَٰتِ أَنَّ لَهُم أَجرا كَبِيرا ٩﴾
Die Bedeutung lautet: Wahrlich, der Qur´ân leitet zu besseren Zuständen und überbringt den Gläubigen, die die guten Taten ausführen, dass sie viel Belohnung erlangen.
Keine Lehren führen zu besseren Zuständen als die Zustände, zu denen die Lehren des Qur´ân führen. Dazu gehört der Befehl, den Gesandten Gottes ﷺ zu befolgen, demzufolge führt das Widersprechen der Methode des Propheten ﷺ zu schlechteren Zuständen.
Imâm al-Bukhâriyy überlieferte, dass Abû Hurayrah erzählte, dass der Gesandte Gottes ﷺ sagte:
صُومُوا لِرُؤْيَتِهِ وَأَفْطِرُوا لِرُؤْيَتِه فَإِنْ غُمَّ عَلَيكُم فَأَكْمِلُوا عِدَّة شَعْبَانَ ثَلاثِينَ
Die Bedeutung lautet: Der Beginn und das Ende des Monats Ramadân wird durch das Sichten des Neumondes festgestellt. Wenn der Neumond nicht zu sichten ist, wird der Monat Scha^bân auf 30 Tage vervollständigt.
Imâm Mâlik überlieferte im Werk „al-Muwatta´“, dass der Gesandte Gottes ﷺ sagte:
لا تَصومُوا حتَّى تَرَوُا الهِلالَ ولا تُفْطِرُوا حتّى تَرَوْهُ فإِنْ غُمَّ عليكُمْ فأَكْمِلُوا العِدَّةَ ثَلاثِين
Die Bedeutung lautet: Beginnt mit dem Fasten des Monats Ramadân nicht, bis ihr die neue Mondsichel seht und beendet das Fasten des Monats Ramadân nicht, bis ihr die neue Mondsichel seht; und sollte die neue Mondsichel nicht zu sehen sein, dann vervollständigt den Monat zu 30 Tagen.
In Sahîh Muslim und Sahîh al-Bukhâriyy wurde überliefert, dass der Gesandte Gottes ﷺ sagte:
إنَّا أُمَّةٌ أُمِّيَّةٌ لا نَحْسُبُ ولا نَكْتُبُ الشَّهْرُ هَكذَا وَهَكذَا
Die Bedeutung lautet: „Wir sind eine Gemeinschaft, die den Monatsanfang und das Monatsende nicht basierend auf Berechnung oder Schriften sondern auf optisches Ausschauen festlegt. Der Mondmonat hat entweder 29 oder 30 Tage.
Der Hadîth bedeutet, dass jeder Mondmonat manchmal 29 und manchmal 30 Tage hat, anders kommt es nicht vor, und dass Allâh uns nicht auferlegt hat, die Anfänge und Enden der Monate zu berechnen. Dies bedeutet nicht, dass die Berechnung keine nützliche Lehre wäre, jedoch kommt sie für die Festlegung des Beginns eines Monats nicht in Betracht. Der Beginn des Monats basiert auf dem Sichten der Mondsichel oder Vervollständigen des Monats zu 30 Tagen. Dies bedeutet: Nachdem die Sonne am 29. Scha^bân untergeht, halten die Menschen Ausschau nach der Mondsichel, wenn sie gesichtet wird, dann ist der Folgetag der erste Ramadân; und wenn die Mondsichel nicht gesichtet wird, dann ist der Folgetag der 30. Scha^bân und der darauffolgende Tag der erste Tag von Ramadân.
Diejenigen, die sich für die Festlegung des Beginns des Fastenmonats auf Berechnungen stützen, widersprechen vielen Aussagen unseres Propheten, die in den Büchern der Hadîth-Gelehrten zu finden sind und von denen wir einige angeführt haben. Der Widerspruch, sich hierbei auf Berechnungen zu stützen, fällt sofort auf, wenn man in den bekannten Hadîth-Werken in den Kapiteln über das Fasten nachschlägt. Die Frage stellt sich: Wie wird es am Tag des Jüngsten Gerichts denjenigen ergehen, die diesen Widerspruch vertreten?!
Die Gelehrten der vier Rechtsschulen sind sich einig, dass die auf Astronomie und Berechnung basierende Festlegung des Beginns des Fastenmonats keine Gültigkeit hat. Siehe die Werke „al-Hâschiyah“ des hanafîtischen Gelehrten Ibn ^Abidîn, „ad-Durru th-Thamîn“ des mâlikîtischen Gelehrten Muhammad Ibn Ahmad Mayyârah, „Athna l-Matâlib“ des schâfi^îtischen Gelehrten Zakariyyâ al-Ansâriyy und „al-Mughnî“ des hanbalîtischen Gelehrten Muwaffaqu d-Dîn Ibn Qudâmah.
Es wird für denjenigen, der vernünftig betrachtet, deutlich, dass die Behauptungen, die den Lehren des Gesandten Gottes und der Übereinstimmung seiner Gemeinschaft widersprechen, nicht akzeptiert werden, wie z. B. den Beginn eines Mondmonats basierend auf Astronomie und Berechnungen festzulegen. Derjenige, der diese Behauptung vertritt, begeht einen großen Fehler, denn al-Bukhâriyy überlieferte, dass der Gesandte Gottes ﷺ sagte:
فَأَيُّما شَرْطٍ لَيْسَ في كِتَابِ اللهِ فَهُوَ بَاطِلٌ وَإِنْ كَانَ مِائَةَ شَرْطٍ
Die Bedeutung lautet: Jede Voraussetzung, die nicht auf der Offenbarung basiert, ist ungültig, auch wenn es 100 Voraussetzungen sein sollten.
Deswegen raten wir, an den Lehren des Gesandten Gottes ﷺ festzuhalten und nicht von denjenigen zu sein, die jedem Ruf folgen.
Dies dazu und ich bitte Allâh um Vergebung für euch und mich.
Die zweite Ansprache:
Dank gebührt Allâh, dem Erhabenen. Wir preisen Ihn, bitten Ihn um Unterstützung, Rechtleitung und Vergebung. Möge Allâh uns vor dem Begehen von Sünden beschützen. Derjenige, der von Gott rechtgeleitet wurde, wird nicht in die Irre gehen und derjenige, der von Gott in die Irre geleitet wurde, wird keine Rechtleitung finden. As-Salâtu was-Salâmu für den Propheten Muhammad und für alle anderen Propheten.
Sodann, Diener Gottes, ich fordere euch und mich zur Rechtschaffenheit auf und zur Furcht vor Allâh, dem Erhabenen und Allmächtigen.
Und wisset, dass Allâh euch zu etwas Wichtigem aufforderte. Er hat euch dazu aufgefordert, As-Salâtu was-Salâmu für den Propheten auszusprechen.
Allâh, der Erhabene, sagt in Sûratu l-´Ahzâb, Âyah 56:
﴿إِنَّ اللهَ وملائِكَتَهُ يُصَلُّونَ علَى النَّبِيّ يا أَيُّهَا الذينَ ءامنُوا صَلُّوا عليهِ وَسَلِّمُوا تَسْلِيمًا﴾
O Allâh, gebe dem Propheten Muhammad und seinen Âl einen höheren Rang, so wie Du dem Propheten Ibrâhîm und seinen Âl einen hohen Rang gegeben hast. Und gebe dem Propheten Muhammad und seinen Âl Segen, so wie Du dem Propheten Ibrâhîm und seinen Âl Segen gegeben hast. Du bist Derjenige, Der mit vollkommener Macht und Gnade beschrieben wird und Derjenige, Der das Recht hat, gepriesen zu werden. Allâh, der Erhabene, sagt im heiligen Qur´ân:
﴿يا أَيُّهَا النَّاسُ اتَّقُـوا رَبَّكُـمْ إِنَّ زَلْزَلَةَ السَّاعَةِ شَىْءٌ عَظِيمٌ يَوْمَ تَرَوْنَها تَذْهَلُ كُلُّ مُرْضِعَةٍ عَمَّا أَرْضَعَتْ وَتَضَعُ كُلُّ ذَاتِ حَمْلٍ حَمْلَهَا وتَرَى النَّاسَ سُكارَى وَمَا هُمْ بِسُكَارَى وَلكنَّ عَذَابَ اللهِ شَدِيدٌ﴾
Die Bedeutung lautet: O ihr Menschen, seid von den Rechtschaffenen. Gewiss, am Tag des Jüngsten Gerichts werden gewaltige Ereignisse geschehen. An jenem Tag würde jede stillende Mutter ihren Säugling vergessen, jede Schwangere würde verlieren, was sie trägt und die Menschen werden für betrunken gehalten, obwohl sie es nicht sind, doch die Bestrafung Gottes ist sehr hart.
O Allâh, wir bitten Dich, unser Bittgebet zu erfüllen, uns unsere Sünden und Fehler zu vergeben, uns zu den Rechtgeleiteten gehören zu lassen und nicht zu denjenigen, die in die Irre gegangen sind. O Allâh, wir bitten Dich, unsere Sorgen und unseren Kummer von uns zu nehmen und uns vor dem zu schützen, was wir befürchten.
Diener Gottes, Allâh fordert zur Gerechtigkeit, zu gutem Verhalten und zur Aufrechterhaltung der verwandtschaftlichen Beziehungen auf und Er verbietet die Schandtaten, das Schlechte und die Ungerechtigkeit. Dies ist eine Ermahnung, auf dass ihr nachdenken möget. Verrichtet die Pflichten und unterlasst die Sünden, bittet Gott um Vergebung und vertraut auf Gott, seid rechtschaffen und Er wird eure Sorgen und Bedrängnis von euch nehmen. Aqimi s-Salâh! (Sag die Iqâmah auf)