Die Himmelfahrt (al-Mi^râdj)

Lob gebührt Allâh, dem Erhabenen, Demjenigen, Der ohne Ort existiert. As-Salâtu und As-Salâmu für dich, o Gesandter von Allâh, und alle anderen Propheten. Sodann, Diener Gottes, ich ermahne euch und mich zur Rechtschaffenheit.

Liebe Brüder im Islam, der Gesandte Gottes ﷺ reiste in jener Nacht von Makkah zur al-Aqsâ-Moschee in Baytu l-Maqdis (zu dt. Jerusalem), wo alle Propheten für ihn versammelt waren und er als Vorbeter mit ihnen gemeinsam betete. Anschließend wurde er in die sieben Himmel hinaufgeführt und kam sogar am al-Muntahâ-Baum an. An diesem Baum sah unser Prophet Muhammad ﷺ den Engel Djibrîl, der sich dem Propheten, aus Sehnsucht zu ihm, auf eine Entfernung von etwa zwei Ellen oder sogar weniger näherte, wie Allâhu Ta^âlâ in den Âyat 3-9 der Sûrah an-Nadjm sagt:

﴿وَمَا يَنطِقُ عَنِ ٱلهَوَىٰ ٣ إِن هُوَ إِلَّا وَحي يُوحَىٰ ٤ عَلَّمَهُۥ شَدِيدُ ٱلقُوَىٰ ٥ ذُو مِرَّة فَٱستَوَىٰ ٦ وَهُوَ بِٱلأُفُقِ ٱلأَعلَىٰ ٧ ثُمَّ دَنَا فَتَدَلَّىٰ ٨ فَكَانَ قَابَ قَوسَينِ أَو أَدنَىٰ ٩﴾

Die Bedeutung lautet: Der Prophet Muhammad hat hinsichtlich der Religion nicht aus eigener freier Neigung gesprochen, sondern ganz gewiss die Offenbarung verkündet; ihn lehrte ein Engel, dessen Kraft groß und dessen Aussehen schön ist. Dieser Engel nahm seine wahre Gestalt an und näherte sich dem Propheten Muhammad auf eine Entfernung von etwa zwei Ellen.

Der Engel, dessen Kraft groß ist und der den Propheten Muhammad ﷺ lehrte, ist der Engel Djibrîl, ^alayhi s-Salâm. Er näherte sich dem Propheten Muhammad am al-Muntahâ-Baum und der Prophet Muhammad sah ihn in seiner wahren Gestalt. Allâhu Ta^âlâ sagt in den Âyat 13-15 der Sûrah an-Nadjm:

﴿وَلَقَد رَءَاهُ نَزلَةً أُخرَىٰ ١٣ عِندَ سِدرَةِ ٱلمُنتَهَىٰ ١٤ عِندَهَا جَنَّةُ ٱلمَأوَىٰ ١٥﴾

Die Bedeutung lautet: Der Prophet Muhammad sah den Engel Djibrîl in seiner wahren Gestalt beim al-Muntahâ-Baum.

Der Imâm al-Bukhâriyy und der Imâm Muslim, die beiden großen Hadîth-Gelehrten, überlieferten: Der geehrten ^´ischah, der Ehefrau des Gesandten Gottes und Tochter des geehrten Gefährten Abû Bakr as-Siddîq, wurde der Teil dieser Âyah vorgetragen, der die Bedeutung hat „und sich dem Propheten Muhammad näherte.“ Sie sagte darauf: Dies ist der Engel Djibrîl.

Diese Âyah bedeutet nicht, dass der Prophet Muhammad ﷺ sich Allâh auf eine Entfernung von etwa zwei Ellen genähert hätte. Allâh, der Erhabene, ist kein Körper, Er hat keine Maße und existiert ohne Ort und ohne Richtung. Somit ist es unmöglich, sich entfernungsmäßig Allâh zu nähern oder sich entfernungsmäßig von Allâh zu entfernen. Diese Angelegenheit ist deutlich.

Der Gesandte Gottes ﷺ sah im siebten Himmel das Ma^mûr-Haus; es ist ein geehrtes Haus, welches für die Bewohner der Himmel, d. h. die Engel, wie die Ka^bah für die Bewohner der Erde ist. 70.000 Engel beten täglich in diesem Haus, danach verlassen sie es und betreten es nie wieder. Der Gesandte Gottes kam während seiner Himmelfahrt an einem Ort an, an dem er die Stifte hörte, mit denen die Engel von der wohlverwahrten Tafel abschreiben. Er sah auch das Paradies, das sich über dem siebten Himmel befindet und ein Ort ist, den Allâh für die Belohnung der Gläubigen vorbereitet hat; darin sah er auch die Frauen des Paradieses (al-Hûru l-^În). Einige Gelehrte sagten, dass die gesamte Nachtreise und Himmelfahrt, d. h. ab dem Beginn seiner Reise zur Aqsâ-Moschee bis zu seiner Rückkehr in Makkah, nur etwa ein Drittel der Nacht andauerte.

Dies dazu und ich bitte Allâh für euch und mich um Vergebung!

Die zweite Ansprache:

Lob gebührt Allâh. Wir preisen Ihn, bitten Ihn um Unterstützung, Rechtleitung und Vergebung. Möge Allâh uns vor dem Begehen von Sünden beschützen. As-Salâtu was-Salâmu für unseren geehrten Propheten Muhammad sowie für alle anderen Propheten. Sodann, Diener Gottes, ich ermahne euch und mich zur Rechtschaffenheit.

O Allâh, wir bitten Dich, unser Bittgebet zu erfüllen, uns unsere Sünden und Fehler zu vergeben, uns zu den Rechtgeleiteten gehören zu lassen und nicht zu denjenigen, die in die Irre gegangen sind. O Allâh, wir bitten Dich, unsere Sorgen und unseren Kummer von uns zu nehmen und uns vor dem zu schützen, was wir befürchten.

Diener Gottes, Allâh fordert zur Gerechtigkeit, zu gutem Verhalten und zur Aufrechterhaltung der verwandtschaftlichen Beziehungen auf und Er verbietet die Schandtaten, das Schlechte und die Ungerechtigkeit. Dies ist eine Ermahnung, auf dass ihr nachdenken möget. Aqimi s-Salâh! (Sag die Iqâmah auf)