Lob gebührt Allâh, dem Erhabenen. Wir preisen Ihn, bitten Ihn um Unterstützung, Rechtleitung und Vergebung. Möge Allâh uns vor dem Begehen von Sünden beschützen. Derjenige, der von Gott rechtgeleitet wurde, wird nicht in die Irre gehen und derjenige, der von Gott in die Irre geleitet wurde, wird keine Rechtleitung finden. Ich bezeuge, dass es keinen Gott außer Allâh gibt, der Einzige, Der keinen Teilhaber hat und Dem nichts und niemand gleicht. Und ich bezeuge, dass unser geehrter, geliebter und großartiger Prophet Muhammad Diener und Gesandter Gottes ist. Er überbrachte die Botschaft und ermahnte die Gemeinschaft, möge Allâh ihn mehr als alle anderen Propheten belohnen. O Allâh, gebe dem Propheten Muhammad und seinen Âl einen höheren Rang, so wie Du dem Propheten Ibrâhîm und seinen Âl einen hohen Rang gegeben hast. Und gebe dem Propheten Muhammad und seinen Âl Segen, so wie Du dem Propheten Ibrâhîm und seinen Âl Segen gegeben hast. Du bist Derjenige, Der mit vollkommener Macht und Gnade beschrieben wird und Derjenige, Der das Recht hat, gepriesen zu werden.
Sodann, Diener Gottes, ich fordere euch und mich zur Rechtschaffenheit auf und zur Furcht vor Allâh, dem Erhabenen und Allmächtigen.
Allâhu Ta^âlâ sagt im edlen Qur’ân, in der Sûrah al-‘Ikhlâs:
﴿بِسۡمِ ٱللَّهِ ٱلرَّحۡمَٰنِ ٱلرَّحِيمِ قُلۡ هُوَ ٱللَّهُ أَحَدٌ١ ٱللَّهُ ٱلصَّمَدُ٢ لَمۡ يَلِدۡ وَلَمۡ يُولَدۡ ٣ وَلَمۡ يَكُن لَّهُۥ كُفُوًا أَحَدُۢ٤﴾
Die Bedeutung lautet: Ich beginne mit dem Namen Gottes, des Erbarmers, des Gnädigen. (Muhammad,) Sage: Allâh ist ein Einzig (1). Allâh ist Derjenige, auf Den alle Geschöpfe angewiesen sind und Der nichts und niemanden braucht (2). Er zeugt nicht und wurde nicht gezeugt (3). Und Ihm (Allâh) ist nichts und niemand gleich (4).
Brüder im Islam, diese Surâh ist trotz ihrer Kürze eine der herausragenden Suwâr des edlen Qur’ân, denn sie enthält Bedeutung des Tawhîd und der Eigenschaften Gottes, die den Glauben der Muslime an ihren Schöpfer aufzeigen.
Es wurde hinsichtlich dieser Sûrah berichtet, dass derjenige, der sie einmal rezitiert, so ähnlich belohnt wird, wie jemand, der einen Drittel des Qur’ân rezitiert; wer sie zweimal rezitiert, wird so ähnlich belohnt, wie jemand, der zwei Drittel des Qur’ân rezitiert; wer sie dreimal rezitiert, wird so ähnlich belohnt, wie jemand, der den ganzen Qur’ân rezitiert. Das bedeutet nicht, dass er genauso belohnt wird, wie jemand, der den gesamten Qur’ân rezitiert, sondern dass er eine große Belohnung erlangt.
Der Grund für die Offenbarung dieser Sûrah ist, dass sich einige Menschen zum Gesandten Gottes ﷺ begaben und zu ihm sagten: „Beschreibe uns deinen Herrn, den du anbetest.“ Sie verlangten dieses nicht aus Liebe zum Wissen oder zwecks Strebens nach der Rechtleitung, sondern lediglich aus Hartnäckigkeit. Daraufhin offenbarte Allâh, der Erhaben, die Sûrah al-Ikhlâs; anschließend sagte der Gesandte Gottes ﷺ sagte zu ihnen (Sinngemäß): Dies ist die Beschreibung meines erhabenen Herrn.
Die erste Âyah „﴿قُلۡ هُوَ ٱللَّهُ أَحَدٌ﴾ (Qul Huwa l-Lâhu ´Ahad)“ bedeutet, dass Vielheit und Mehrzahl in Bezug auf Allâh ausgeschlossen sind und dass Allâh sowohl im Selbst als auch in den Eigenschaften und im Tun keinen Teilhaber hat; somit hat niemand eine Eigenschaft, die einer Eigenschaft Gottes ähnlich wäre. Es ist wie Allâh, der Erhabene, in der Sûrah an-Nahl, Âyah 74 sagt:
﴿فَلَا تَضۡرِبُواْ لِلَّهِ ٱلۡأَمۡثَالَ﴾
Die Bedeutung lautet: Schreibt Allâh keine Eigenschaften anderer zu, d. h., beschreibt Allâh nicht mit Eigenschaften seiner Geschöpfe.
Die zweite Âyah ﴿ٱللَّهُ ٱلصَّمَدُ﴾ (Allâhu s-Samad) bedeutet, dass Allâh Derjenige ist, auf Den alle Geschöpfe angewiesen sind und Der nichts und niemanden braucht. Er ist Derjenige, an Den man sich in Notsituationen jeglicher Art wendet sowie Derjenige, Dem das Sein oder Nichtsein der Geschöpfe weder nutzt noch schadet. Es ist wie Allâh, der Erhabene, in den Âyât 56 und 57 der Sûrah adh-Dhâriyât sagt:
﴿وَمَا خَلَقۡتُ ٱلۡجِنَّ وَٱلۡإِنسَ إِلَّا لِيَعۡبُدُونِ٥٦ مَآ أُرِيدُ مِنۡهُم مِّن رِّزۡقٖ وَمَآ أُرِيدُ أَن يُطۡعِمُونِ٥٧﴾
Die Bedeutung lautet: Allâh erschuf die Djinn und die Menschen, um Ihnen zu befehlen, einzig und allein Ihn anzubeten; sie (die Geschöpfe) nutzen Allâh nicht.
Die dritte Âyah ﴿لَمۡ يَلِدۡ وَلَمۡ يُولَدۡ﴾ (Lam Yalid walam Yûlad) bedeutet, dass Allâh nicht zeugt nicht und nicht gezeugt wurde. Dies ist eine Verneinung von Materie und Verschmelzung in Bezug auf Allâh, d. h., es ist ausgeschlossen, dass sich etwas von Allâh ablösen oder Allâh Sich in etwas auflösen würde. Folglich ist Allâh kein Ursprung und kein Nachkomme anderer.
Die vierte Âyah ﴿وَلَمۡ يَكُن لَّهُۥ كُفُوًا أَحَدُۢ﴾ (Walam Yakullahû Kufuwan ´Ahad) bedeutet, dass nichts und niemand Allâh gleicht, d. h., nichts und niemand ähnelt Allâh auf irgendeine Weise.
Daher, Brüder im Islam, ist es Pflicht, vor jeder Aussage zu warnen, mit der Allâh Ähnlichkeit mit den Geschöpfen zugeschrieben wird, wie z. B., dass Allâh ein Körper wäre oder Eigenschaften der Unvollkommenheit hätte.
Was den Hadîth des Prophet Muhammd „اللهُ أَكْثَرُ“ (Allâhu Akthar) betrifft, so bedeutet er nicht, dass Allâh vielfältiger oder zahlreicher wäre, sondern, dass Er gütiger oder gnädiger ist. Demnach ist Derjenige, der den Hadîth mit „vielfältiger“ bzw. „zahlreicher“ interpretiert, kein Muslim – möge Allâh uns davor bewahren.
Einige Menschen, die sich fälschlicherweise zu den Sûfiyyah zählen, behaupten, dass Gott einer in vielen wäre, d. h., in den Geschöpfen eingedrungen wäre. Sie behaupten, dass Gott einer und viele wäre. Sie gehören nicht zu den Muslimen, auch wenn sie behaupten, welche zu sein. Ihre Aussage ist eindeutiger Unglaube, die keine Auslegung zulässt. Sie behaupten, dass nichts außer Allâh existieren würde und dass Allâh sich vervielfältigt hätte.
Einige der angeblichen Sûfiyyah halten Sitzungen ab, in denen sie zunächst as-Salâh für den Propheten und at-Tahlîl wiederholen. Anschließend wiederholen sie den Ausdruck „Âh“, während sie stehen und wippen. Währenddessen befindet sich eine Person in der Mitte; sie gibt den Takt vor und wiederholt die soeben genannten Behauptungen vor denen wir gewarnt haben, weil sie aus dem Islam herausführen. Sie geben vor, einer bestimmten Tarîqah (spirituellen Richtung) anzugehören. Es wurde zu einer Führungsperson aus dieser Gruppierung gesagt: Wie konntet ihr behaupten, dass Allâh Sich vervielfältigt hätte?! Seine Antwort war, dass die Eigenschaften Gottes sich vermehrt hätten, jedoch führt auch diese Behauptung aus dem Islam heraus. Möge Allâh uns vor jenen bewahren, die den Islam verfälschen.
Brüder im Islam, die Eigenschaften Gottes sind anfangslos und unvergänglich, Gott Selbst ist anfangslos und Seine Eigenschaften sind anfangslos; Verringerung und Vermehrung sind sowohl in Bezug auf das Selbst Gottes als auch auf Seine Eigenschaften ausgeschlossen – weder werden die Eigenschaften Gottes weniger noch werden sie mehr. Allâh ist mit allen Eigenschaften der Vollkommenheit, die zu Ihm passt, beschrieben, wie z. B. Allmacht, Wille, Wissen, Hören, Sehen und Leben, und Er ist über allen Unvollkommenheiten erhaben.
Brüder im Islam, seid vor den angeblichen Sûfiyyah und denjenigen, die fälschlicherweise behaupten, einer anerkannten Tarîqah anzugehören, gewarnt, denn sie sind nicht auf dem rechten Weg. Sie sind irregegangen, ohne es zu bemerken, und glauben, dass seine heilig geworden wären, obwohl sie in Wirklichkeit dem Unglauben verfallen sind; sogar behauptete jemand von ihnen, dass Allâh mit Wasser, das im Schnee enthalten ist, vergleichbar wäre – Gott bewahre.
Die Tatsache, dass der Mensch von Allâh erschaffen wurde und auch von ihm zur Rechenschaft gezogen wird, sollte stets im Hinterkopf behalten werden.
Dies dazu und ich bitte Allâh um Vergebung für euch und mich.
Die zweite Ansprache
Lob gebührt Allâh, dem über die Eigenschaften der Geschöpfe Erhabenen. Es gibt keinen Gott außer Allâh. Ihn einzig und allein beten wir aufrichtig an und wir gesellen Ihm keinen Teilhaber bei.
Lob gebührt Allâh, dem Schöpfer des Universums. As-Salâtu und as-Salâmu für unseren geehrten Propheten Muhammad und alle anderen Gesandten und Propheten. Möge die Liebe Gottes den Ehefrauen des Propheten ﷺ, sowie den muslimischen Verwandten des Propheten, den rechtschaffenen Kalifen Abû Bakr, ^Umar, ^Uthmân und ^Aliyy, den rechtgeleiteten Gelehrten Abû Hanîfah, Mâlik, asch-Schâfi^iyy und Ahhmad und den Heiligen (Awliyâ´) zuteil werden.
Sodann Diener Gottes, ich fordere euch und mich zur Rechtschaffenheit auf und zur Furcht vor Allâh, dem Erhabenen und Allmächtigen.
Und wisst, dass Allâh euch zu etwas Wichtigem aufforderte. Er hat euch dazu aufgefordert, As-Salâtu was-Salâmu für den Propheten auszusprechen.
Allâh, der Erhabene, sagt in Sûratu l-´Ahzâb, Âyah 56:
﴿إِنَّ ٱللَّهَ وَمَلَٰٓئِكَتَهُۥ يُصَلُّونَ عَلَى ٱلنَّبِيِّۚ يَٰٓأَيُّهَا ٱلَّذِينَ ءَامَنُواْ صَلُّواْ عَلَيۡهِ وَسَلِّمُواْ تَسۡلِيمًا ٥٦﴾
O Allâh, gebe dem Propheten Muhammad und seinen Âl einen höheren Rang, so wie Du dem Propheten Ibrâhîm und seinen Âl einen hohen Rang gegeben hast. Und gebe dem Propheten Muhammad und seinen Âl Segen, so wie Du dem Propheten Ibrâhîm und seinen Âl Segen gegeben hast. Du bist Derjenige, Der mit vollkommener Macht und Gnade beschrieben wird und Derjenige, Der das Recht hat, gepriesen zu werden. Allâh, der Erhabene, sagt im heiligen Qur´ân:
﴿يَٰٓأَيُّهَا ٱلنَّاسُ ٱتَّقُواْ رَبَّكُمۡۚ إِنَّ زَلۡزَلَةَ ٱلسَّاعَةِ شَيۡءٌ عَظِيمٞ ١ يَوۡمَ تَرَوۡنَهَا تَذۡهَلُ كُلُّ مُرۡضِعَةٍ عَمَّآ أَرۡضَعَتۡ وَتَضَعُ كُلُّ ذَاتِ حَمۡلٍ حَمۡلَهَا وَتَرَى ٱلنَّاسَ سُكَٰرَىٰ وَمَا هُم بِسُكَٰرَىٰ وَلَٰكِنَّ عَذَابَ ٱللَّهِ شَدِيدٞ ٢﴾
Die Bedeutung lautet: O ihr Menschen, seid von den Rechtschaffenen. Gewiss, am Tag des Jüngsten Gerichts werden gewaltige Ereignisse geschehen. An jenem Tag würde jede stillende Mutter ihren Säugling vergessen, jede Schwangere würde verlieren, was sie trägt und die Menschen werden für betrunken gehalten, obwohl sie es nicht sind, doch die Bestrafung Gottes ist sehr hart.
O Allâh, wir bitten Dich, unser Bittgebet zu erfüllen, uns unsere Sünden und Fehler zu vergeben, uns zu den Rechtgeleiteten gehören zu lassen und nicht zu denjenigen, die in die Irre gegangen sind. O Allâh, wir bitten Dich, unsere Sorgen und unseren Kummer von uns zu nehmen und uns vor dem zu schützen, was wir befürchten.
Diener Gottes, Allâh fordert zur Gerechtigkeit, zu gutem Verhalten und zur Aufrechterhaltung der verwandtschaftlichen Beziehungen auf und Er verbietet die Schandtaten, das Schlechte und die Ungerechtigkeit. Dies ist eine Ermahnung, auf dass ihr nachdenken möget. Verrichtet die Pflichten und unterlasst die Sünden, bittet Gott um Vergebung und vertraut auf Gott, seid rechtschaffen und Er wird eure Sorgen und Bedrängnis von euch nehmen. Aqimi s-Salâh! (Sag die Iqâmah auf)